Nachhören

„Beim Ertrinken zu singen“ Klangkunst als Reaktion auf Katastrophen

Covid-19, die Folgen des Klimawandels, die humanitäre Notlage im Mittelmeer: Katastrophen konfrontieren uns mit unserer Verletzlichkeit. Der Komponist Sandeep Bhagwati reagiert darauf mit einem brüchigen Work in Progress aus Klängen und Texten.

Als im März 2011 ein Tsunami Japans Ostküste verwüstete, schrieb Sandeep Bhagwati eine offene Partitur mit siebzehn Kurzkompositionen – noch bevor das vollständige Ausmaß der Katastrophe von Fukushima sichtbar wurde.

Die Stücke wurden seither von Musikerinnen interpretiert und von Dichtern weitergedacht. Das Hörstück – Bhagwatis Reaktion auf eine Welt, die ins Wanken geraten ist – spiegelt seinen eigenen Entstehungsprozess: Es bildet unterschiedliche Probestadien ab, erzählt von Vorläufigkeit, gescheiterten Versuchen, kontinuierlichem Wandel und Werden.

„Beim Ertrinken zu singen“ basiert auf Bhagwatis Werkzyklen „Atish-e-Zaban“ (2006), „Miyagi Haikus“ (2011), „Treatises“ (2017) und „Virelais for Virus Days“ (2020).



Beim Ertrinken zu singen
Ein Kanzone
Von Sandeep Bhagwati
Texte: Sandeep Bhagwati, Yoko Tawada, Konstantinos Kavafis, Rumi, Herman Melville
Weitere Texte frei nach Giriraj Kiradoo, nach dem Tiruvaymoli des Nammalvar und nach Kalidasa
Stimme: Eva Glasmacher, Sandeep Bhagwati, Yoko Tawada, Deniza Popova, Zoé Lambrinakos und Marina Frenk
Musik: Naoko Kikuchi (Koto), Vincent Royer (Viola), Martin Losert (Saxophone), Felix Del Tredici, Kalun Leung (Posaunen), Ensemble Extrakte Berlin, Neue Vocalsolisten Stuttgart
Ton und Technik: Alexander Brennecke, Christian Bader, Gunda Herke und Hermann Leppich
Komposition: Sandeep Bhagwati
Produktion: Deutschlandfunk Kultur in Zusammenarbeit mit matralab Montréal 2021

© Deutschlandfunk Kultur, Klangkunst, 6.9.2024

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert