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Das besondere Konzert: Standing Ovations für Giacinto Scelsi

Als er im Oktober 1987 an der Seite von John Cage die Kölner Philharmonie betrat, war Giacinto Scelsi bereits eine lebende Legende. ŠIm Alter von 82 Jahren erlebte der komponierende Graf aus Rom eine neue Stufe seiner verspäteten Entdeckung.

Mit vier großbesetzten Werken von Scelsi wurden die Weltmusiktage der IGNM eröffnet. Das Konzert war restlos ausverkauft. Daher wurde die Generalprobe für das Publikum geöffnet und live in das angrenzende Museum Ludwig übertragen. Chor und Orchester des WDR, dirigiert von Hans Zender, führten „Hymnos“ und „Hurqualia“ erstmals in Deutschland auf und hoben „Uaxuctum“, das bereits 1966 entstanden ist, aus der Taufe. „Der Abend wurde zum Triumph für den greisen Künstler, dessen weißhaariger Condottiere-Kopf von Kennern bald im Parkett ausgemacht war, und dem von der aus der ganzen Welt zusammengekommenen musikalischen Elite eine immer wieder erneuerte Huldigung dargebracht wurde. Es hatte etwas Ergreifendes, mitzuerleben, wie einem bedeutenden Menschen noch so spät Gerechtigkeit wiederfuhr“ (Rheinische Post).


Konzert in Flac

Giacinto Scelsi:Š
Pfhat – Un éclat… et le ciel s’ouvrit für Chor, Orchester und Orgel
Hymnos für Orgel und 2 Orchester, Deutsche Erstaufführung
Hurqualia für 4 Schlagzeuger, Pauke und Orchester, Deutsche Erstaufführung
Uaxuctum für Chor und Orchester, Uraufführung
Aion für Orchester, Uraufführung
Incantesimi für verstärkte Stimmen, Bläser, Schlagzeug, Klavier und 4 Ferninstrumente, Uraufführung Š
Schlagquartett Köln; WDR Rundfunkchor; WDR Sinfonieorchester,

Leitung: Hans Zender, Zoltán Peskó und Rupert HuberŠ

Aufnahmen aus dem Kölner Funkhaus, der Kölner Philharmonie und dem Theatersaal Witten

© WDR 3, Konzert, 13.6.2022

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