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Graffiti in der Neuen Musik (2) Werke von George Aperghis, Daniel Hensel, Johannes Kalitzke und Wolfgang Liebhart

Für die einen sind sie Vandalismus, für die anderen Kunst: Graffiti. Die bild- und zeichenhaften Interventionen im öffentlichen Raum haben auch Spuren in der zeitgenössischen Musik hinterlassen.

Werktitel und Werkkommentare… Wir brauchen sie. Die Komponistinnen hingegen vielleicht nicht einmal. Aber ohne Namen lässt sich vieles kaum ansprechen. Über Graffiti in der Musik ließe sich kaum reden, gäbe es nicht Autorinnen, die ihre Stücke so betitelt hätten. Die Motivation, eine Komposition als Graffiti auszuweisen, dürfte für jede und jeden eine andere gewesen sein. Wahrscheinlich, weil er oder sie die anonym auf Wände, Züge oder andere Stellen im öffentlichen Raum gesprühten, mit fetten Markern geschriebenen Wörter, Tags, Symbole oder Sprüche interessant, verstörend oder aussagekräftig fand und sie ideell, mithin strukturell in die musikalische Konzeption hat einfließen lassen.



Georges Aperghis (* 1945): „Grafitti“ (1981) für Perkussion solo
Christian Dierstein, Schlagzeug
(Aufnahme: 4. Mai 2019, Philharmonie Köln)

Wolfgang Liebhart (* 1958): „Manhattan Graffiti“ (1993) für zwöf Bläser und vier Schlagzeuger
Ensemble „die reihe“
Dirigent: HK Gruber
(Aufnahme: 5. Dezember 1995, ORF-Sendesaal Wien)

Johannes Kalitzke (* 1959): „Angels Burnout Graffiti“ (2012) für 12 Instrumentalisten mit tragbarem Abspielgerät
Klangforum Wien
Dirigent: Johannes Kalitzke
(Aufnahme: 13./14. Mai 2012, Klaus-von-Bismarck-Saal, WDR Köln)

Daniel Hensel (* 1978): „All The King‘s Tags“ (2021). Elektroakustische Musik
(Auftragswerk des Hessischen Rundfunks)
Ursendung

© HR 2, Konzertsaal, 16.12.2021

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