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Hörspiel „Alles Rumi“ Von Christine Wunnicke

Über Schlaflosigkeit klagen viele, fast jeder kennt das. Die empfohlenen Mittel dagegen sind so vielfältig wie die Gründe dafür. Eine Empfehlung ist das neueste Hörspiel von Christine Wunnicke, die gerne von zerfallenden Personen, fragmentierten Figuren schreibt, ihren besonderen Obsessionen, den Blick dabei auf „Zwischenzustände, Grenzüberschreitungen, zweifelhafte Identitäten“ richtet.

lles Rumi erzählt von zwei Männern: Der eine kann nicht schlafen, der andere darf nicht („kannst Du auch nicht schlafen?“). Ist es Radfahrerprinzip, wenn Schlaflose ihre Bettgenossen diskriminieren? Der, der nicht schlafen kann, schläft – ohne es zu merken – dauernd ein. Er träumt von Amerika, träumt einen ewigen Facebook-Feed, träumt mit Untertiteln, mit Zombies und David Bowie.

Könnte man Träume auch zusammenschalten, multiplayermäßig, eine Art Urlaub für zwei? Ob ein Gutenachtlied hälfe? Eine postapokalyptische Sexmaschine? Eine Runde Tai Chi? Und warum wird der persische Dichter „Rumi“ häufig zitiert? Ganz schön wirr das Ganze, eine ziemliche Zumutung, eben so wie Träume und nächtliche Phantasien sein können. Eine Geschichte ohne eindeutigen Sinn, ein Musical für Schlafgestörte, fast eine Liebesgeschichte.

Alles Rumi

von Christine Wunnicke

Mitwirkende:

  • Aljoscha Stadelmann
  • Sebastian Blomberg
  • Nele Rosetz
  • Lea Draeger
  • Patrick Güldenberg

Produktion: RB 2018
Regie: Ulrich Lampen
Länge: ca. 55`

Christine Wunnicke, geboren 1966, lebt in München. Sie schreibt Hörspiele, Rundfunkfeatures, biografische Literatur und Romane. 2002 erhielt sie für ihre Biografie des Kas­tratensängers Filippo Balatri, „Die Nachtigall des Zaren“, den Bayerischen Staatsförderungspreis für Literatur. Für den Roman „Serenity“ bekam sie 2008 den Tukan-Preis, für „Der Fuchs und Dr. Shimamura“ 2016 den Franz-Hessel-Preis. Zuletzt erschien der Roman „Katie“.

© Bremen 2, Hörspiel, 4.3.2018

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