„Keine moralischen Grenzen“ Neil Youngs Rückzug von Spotify im Spiegel der Presse
Ein Rockstar ruft Musiker:innen auf, wegen Verschwörungs-Podcasts ihre Spotify-Accounts zu löschen. Es ist ein symbolischer Akt gegen Hate Speech. Von Julian Weber.
Der kanadische Rockstar Neil Young hat seinen Spotify-Account gelöscht, aus Wut über den Podcast „The Joe Rogan Experience“, der ebenfalls bei Spotify gestreamt wird. Gut so! Es mag ein symbolischer Akt sein, aber die Entscheidung des 76-Jährigen ist richtig, denn der US-Comedian und Mixed-Martial-Arts-Moderator Joe Rogan verbreitet dort seit geraumer Zeit Falschinformationen und Verschwörungsmythen über das Covid-Virus und die Coronapandemie und niemand hindert ihn daran.
Rogan lädt sogar Figuren der Alt-Right-Szene zum Interview ein, und zwar solche, deren eigene Kanäle bei Facebook und Youtube wegen Hate Speech gesperrt sind. Rogan hat Einfluss, sein Podcast wird durchschnittlich von mehr als 11 Millionen Hörer:innen im Monat gehört. In den Spotify-Charts rangiert er damit ganz an der Spitze.
© TAZ, Kultur, 27.1.2022
Der Aufstand der Superstars wirkt: Spotify will gegen Corona-Falschinformationen vorgehen
Nach dem Protest von Weltstars wegen der Corona-Verharmlosung und Falschinformationen auf Spotify reagiert die Streaming-Plattform jetzt doch. Sie kündigt Bemühungen zur Bekämpfung von Fehlinformationen an. Von Michele Coviello und Thomas Schürpf.
© NZZ, Feuilleton, 31.1.2022