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Obertongesänge „… das Unbewusste hörbar machen“ Von Roland Kunz

Ein Ton hat Qualitäten, die teilweise nur unbewusst hörbar sind: Über der Hauptfrequenz schwingen verschiedene „Obertöne“ mit. Anna-Maria Hefele ist eine der SängerInnen, die die seltene Kunst des „Obertongesangs“ beherrscht.

Bei dieser speziellen Technik werden mit Hilfe der Zunge Resonanzräume so angesteuert, dass aus dem Klangspektrum das normalerweise „Unhörbare“ herausgefiltert wird – neben dem Hauptton entstehen Nebentöne. Der Höreindruck dieser „Mehrstimmigkeit“ ist verblüffend und faszinierend zugleich, denn plötzlich scheint im Raum ein zweiter, kristallklarer, flötenartiger Ton zu schweben. Man sagt dem Phänomen des Obertongesangs das starke Potential zur Verursachung von Glücksgefühlen nach.



© BR Klassik, Musik der Welt, 26.6.2022

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