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Open Sounds: Festival „Blaues Rauschen“ #2

Miki Yui führt uns in ihr solarbetriebenes Kunstlabor und bringt Natur und Technik in Dialog. Die Bratschistin Julia Eckhardt lenkt uns in ihren hybriden Stimmassemblagen zurück zu den affektiven Qualitäten von Sprache und Klang und lässt sich von diesen zu Improvisationen animieren.

Die japanische Künstlerin und Komponistin Miki Yui verwebt Samples, Geräusche, Field Recordings und elektronische Sounds aus Solar Synthesizern zu einer fragilen, minimalistischen, organischen Klanglandschaft mit abstrakter und narrativer Kraft. Ihre Musik spielt mit der subtilen Wahrnehmung der Zuhörer*innen, sie lässt Räume und Bilder im Kopf entstehen . Für ihren Auftritt in Dortmund hat Miki Yui ein neues immersives Set mit digitalem Sampler, Synthesizern und Solar-Oszillatoren vorbereitet – ein ausufernder Fluss subtiler und dynamischer, zutiefst hypnotischer Musik aus elektronischen Klängen, Feldaufnahmen und – nicht zuletzt – aus Rauschen.

In „Mother Viola (study#1)“ stellt Julia Eckhardt vom Q-O2 Workspace in Brüssel aufgenommene Sprachfragmente ihrer Komposition für Bratsche gegenüber. Verschiedene Frauenstimmen, unterschiedliche Sprachen. Nicht, was sie sagen und wie sie es sagen, zählt: sondern die nicht-intelligiblen, affektiven Qualitäten: Klang, Ton, Melodie. Sie bilden eine Collage, in der improvisierte Miniaturen und Fieldrecordings vervielfältigt, dekontextualisiert und zeitversetzt miteinander verwoben werden.



rauschen von Miki Yui
Aufn. vom 30.09.2021 aus dem Mex-Keller in Dortmund

mother viola (study#1) von Julia Eckhartdt
Aufn. vom 29.09.2021 aus dem Atelier Automatique in Bochum

© WDR 3, Open Sounds, 4.12.2021

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