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Robert Johnson-Gründer Ata Macias über Corona-Krise: „Machen erst wieder auf, wenn alles wie vorher ist“

Der Underground-Club Robert Johnson ist wegen Corona aktuell dicht. Gründer Ata Macias und A/R Florian Reinke sprechen über die Situation und was sie in Frankfurt vermissen.

Von Moritz Serif

Ata Macias: Aktuell ist das Robert Johnson gedeckelt. Unser Geschäftsführer Klaus Unkelbach ist ein alter Hase, der findet immer irgendeinen Weg. Außerdem haben wir faire Vermieter, mit denen wir jederzeit reden können. Momentan ist also alles geregelt – auch für einen längeren Zeitraum. Denn erst, wenn alles wieder wie vorher ist, machen wir wieder auf. Nicht mit Masken und auch nicht limitiert. Ein Club braucht nämlich den Schweiß und die Nähe auf der Tanzfläche. Stichwort:Sexual Attention.

Robert Johnson Club

Florian Reinke: Die ersten Bilder von Raves aus Berlin und Niederlande hatten etwas Unnatürliches und wirkten komisch. Vor allem, da während der Corona-Pandemie aktuell die Zahlen wieder steil nach oben gehen.

Ata Macias: Flo hat es schon angedeutet: Wir haben eine Verantwortung gegenüber unseren Mitmenschen. Das allerschlimmste wäre, wenn das Robert Johnson zu einer Spreading-Schleuder werden würde. Sowas machen wir nicht, das ist undenkbar.

Worum ging es bei eurer „See You Soon“-Kampagne und war sie erfolgreich?

Florian Reinke: Als abzusehen war, dass das Robert Johnson in naher Zukunft nicht mehr geöffnet werden konnte, haben wir uns (Sandra Doeller, Patrick Raddatz, Pascal Mungioli) ein Konzept überlegt. Entstanden ist dabei eine Startnext-Kampagne. Man konnte 16 Poster á 35 Euro erwerben. Zusätzlich haben wir See You Soon entwickelt. 16 Multiples von befreundeten Künstlern (u. a. Tobias Rehberger, Anne Imhof, Inga Danysz) standen für je zwei Wochen zum Verkauf. Das ist super gelaufen. Wir waren selbst überrascht. Uns war es sehr wichtig, nicht nur Geld durch Spenden einzunehmen, sondern den Menschen auch einen Mehrwert zu bieten.

© FR, Kultur, 9.11.2020

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