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„Selbsterregung“ Das Feedback in der zeitgenössischen Musik von Hubert Steins / Auf Wunsch wieder online

Durch Rückkopplung erregt sich eine Schaltungskette aus Mikrofon, Verstärker und Lautsprecher selbst. Die daraus entstehenden schrillen Töne sind unkalkulierbare, schwer zu zähmende Klangphänomene, die als Material gerade deshalb in der elektronischen Musik so beliebt sind.

Durch Rückkopplung erregt sich eine Schaltungskette aus Tonabnehmer, Verstärker und Lautsprecher selbst. Das Ergebnis sind unkalkulierbare, bisweilen schwer zu zähmende Klangphänomene.

In der Rockmusik sind die schrillen Töne von Feedbacks ein unverzichtbares Stilmerkmal, man denke nur an das Spiel von Gitarristen wie Jimi Hendrix oder Pete Townshend, das mit Ekstase und Kontrollverlust assoziiert wird.

Darüber hinaus haben durch Rückkopplung erzeugte Klänge seit jeher einen festen Platz in der elektronischen Musik. Die Selbsterregung von Schaltkreisen ist eine der ältesten und einfachsten Syntheseformen elektronischer Klänge, die bereits in den Pionierwerken der Nachkriegszeit, etwa denen von Karlheinz Stockhausen, Verwendung fanden.

Das Spiel mit dem Unwägbaren

Auch heute, in einer Zeit, in der die elektroakustische Musik über eine unerschöpfliche Bandbreite von Instrumenten und Syntheseformen verfügt, erfreut sich diese sehr einfache aber auch widerspenstige Form der Klangerzeugung immer noch großer Beliebtheit.

Vor allem in der live-elektronischen Musik wird das Zusammenspiel von Kontrolle und Kontrollverlust in immer neuen Spielanordnungen erprobt.

© Deutschlandfunk Kultur, Neue Musik, 2.6.2020

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