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„Sie werden dem Moll glauben“ Oper über die Erfinder Tesla und Edison

In Weimar wird Stewart Copelands Oper „Electric Saint“ uraufgeführt. Ein Gespräch über Akkorde, Angst und die Bedeutung großer Erfinder. Sophie Emilie Beha im Interview mit Stewart Copeland.

taz: Herr Copeland, am Deutschen Nationaltheater in Weimar wird am Sonntag Ihre Oper „Electric Saint“ uraufgeführt. Im Mittelpunkt stehen dabei der Physiker und Erfinder Nikola Tesla, sein Kollege und Konkurrent Thomas Alva Edison und der Bankier J. P. Morgan, der Tesla erst finanzierte und dann in den Ruin trieb – drei Charaktere voller Widersprüche. Was hat Sie an dieser Konstellation gereizt?

Stewart Copeland: Die Bedeutung dessen, was sie taten. Diese drei glorreichen Halunken haben unsere moderne Welt hervorgebracht. In Philosophie, Literatur und Religion dauert es jeweils Jahrhunderte, bis sich Dinge so weit entwickelt haben, damit man durch sie die Welt verändern kann.

In der Wissenschaft kann man das auf drei oder vier Leute einer bestimmten Ära eingrenzen. In nur wenigen Jahren, Ende des 19. Jahrhunderts, Anfang des 20. Jahrhunderts haben Tesla, Edison und Morgan alles verändert. Ihre Erfindungen waren, was die Automatisierung anbelangt, dramatischer als die Ideen der Reformation und die Renaissance. Sie haben immer noch Auswirkungen darauf, wie wir unseren Alltag bewältigen.



© TAZ, Kultur, Musik, 3.9.2021

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