Studio Neue Musik „Maximal, Minimal“ Werke von Klaus Ospald, Enno Poppe und Elena Rykova
Mit der Multiplikation von Instrumenten lassen sich nicht nur Verdopplungen und Vervielfachungen eines akustischen Ereignisses realisieren. Es ist auch eine maximale Ausdifferenzierung des instrumentalen Klangpotenzials möglich. – durch unterschiedliche Artikulationsformen oder Spieltechniken. Mit Leonie Reinecke.
So können etwa sechs E-Gitarren wie ein geheimnisvoller Synthesizer klingen, wie in Elena Rykovas „asymptotic freedom“. Oder aber ein Instrument erlebt eine „Familienfeier“, wenn Klaus Ospald in seinem Sextett die Klarinette in verschiedenen Größen auftreten lässt und dabei viele farbliche und expressive Möglichkeiten dieser ungemein geschmeidigen Besetzung auskostet. Frei nach Heinrich Heine: „Dem luft’gen Schatten send’ ich luft’gen Hauch“.
Enno Poppe greift dagegen in die Vollen. In seinem Stück „Schrauben“ werden fast 160 Schlaginstrumente von 13 Perkussionist:innen in virtuose Weise in Gang gebracht. im Zentrum steht ein Schlagzeugquartett, das von drei Schlagzeugtrios wie von Satelliten umgeben ist, die sich zu einem überdimensionalen Super-Drumset verbinden. Ein Konzept, das – von subtilen Solopassagen bis hin zu ohrenbetäubenden Klanggewittern – fast alles zulässt.
© WDR 3, Studio Neue Musik, 19.6.2022
Klaus Ospald
per sei – auf Erdhöhe (2014 / 2018)
für 6 Klarinetten
Georg Arzberger, Oliver Klenk, Julius Ockert, Sterfan Schneider, Julia Gassner, Arabella Purucker, Klarinette
Leitung: Peter Hirsch
Enno Poppe
Schrauben (2018)
für 13 Schlagzeuger:innen
Schlagquartett Köln
Studierende der Hochschule für musik und Tanz Köln
Leitung: Enno Poppe
Elena Rykova
asymptotic freedom (2020)
für sechs E-Gitarren und Elektronik
UFA Ensemble
La Muse en Circuit