Nachhören

Wildes Denken: Hurra, wir denken noch! Philosophieren über den Zorn und die Maschine

Denken war anfangs weniger eine Sache, die das Gespräch brauchte. Die Tradition des Symposions, des Diskurses nimmt diese Sendung auf. Joana Ortmann und Beate Meierfrankenfeld denken beim Reden! 

Mit Joana Ortmann und Beate Meierfrankenfeld

Sie sprechen über philosophische Fragen, die unser aller Leben betrifft: Was macht menschliche Intelligenz aus und wieso ist zornig sein unter (männlichen) Denkern so in?

Die Zornigen sind im Moment in der Defensive. Aber vermutlich warten sie nur das Ende der Pandemie ab, um zu sagen, dass alles falsch war. Wie kommt es, dass „Thymos“, der Zorn plötzlich als Kategorie auftaucht, dem sogar mehr Erkenntnisgewinn zugesprochen wird als dem klaren Denken?
„Der Mensch ist das Tier, das keines sein will“, schreibt der Philosoph Markus Gabriel. Klar! Und noch glaubt der Mensch ja auch, er sei der Maschine überlegen. Die kann nicht denken, lachen oder Witze machen. Wirklich? Sind Denken, Selbstbewusstsein, Reflexion heute tatsächlich noch USPs des Menschen? Oder verrät das Beharren auf den „Denksinn“, so heißt das Denken bei Markus Gabriel, nicht schlicht den Abwehrreflex einer sich bedroht fühlenden Spezies? Warum nicht den Test wagen und mit der Technik philosophieren? Zwei Menschen, eine redselige, aber bloß nette Maschine und die Kantischen Fragen nach Wissen, Hoffen und den Sinn des Lebens.

© Bayern2, Nachtstudio, 14.7.2020

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert