Hermann KellerFarzia Fallah, Zeynep Gedizlioğlu, Jamilia Jazylbekova, Eres Holz und Samir Odeh-Tamimi standen beim Forum 2019 exemplarisch für die große Internationalität der neuen Musik in unserem Land.
Mit Egbert Hiller
Sie kamen vor etlichen Jahren aus dem Iran, der Türkei, aus Israel sowie aus Kasachstan und gehören zu den vor allem jüngeren Künstlerinnen und Künstlern, die sich im wiedervereinigten Deutschland niedergelassen haben. Sie haben in Bremen, Köln oder Berlin studiert und tragen heute zur Substanz und Vielfalt der hiesigen zeitgenössischen Musizierszene bei. Das Ensemble Aventure aus Freiburg seinerseits hat im internationalen Kulturaustausch Pionierarbeit geleistet und langjährige Beziehungen zu nichteuropäischen Szenen neuer Musik aufgebaut. Für Wolfgang Rüdiger, den künstlerischen Leiter der Formation, verbindet sich mit dem Kölner Konzert die Intention einer Farbvielfalt der Kulturen, in der die einzelnen Werke sinnbildlich miteinander korrespondieren. Beim Forum vorangestellt war eines der letzten Werke von Hermann Keller, der als Komponist, Pianist und kritischer Geist zu den Vertretern der ostdeutschen Avantgarde zählte. Sein Poem ,Ihr sollt die Wahrheit erben’ nach Anita Lasker-Wallfischs gleichnamigem Buch interpretierte die junge französische Cellistin Constance Ricard.
Hermann Keller: Ihr sollt die Wahrheit erben (Ausschnitt)
Constance Ricard, Stimme und Violoncello
Eres Holz: Kataklothes
Zeynep Gedizlioğlu: In Schritten
Jamilia Jazylbekova: ÜberGrenzen
Farzia Fallah: Unter Bewunderung der Farben
Ensemble Aventure
Aufnahmen vom 5.4.2019 aus dem Deutschlandfunk Kammermusiksaal
© Deutschlandfunk, Konzertdokument der Woche, 28.4.2019