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Hörspiel: „Bilder deiner großen Liebe“ Von Wolfgang Herrndorf

„Verrückt sein heißt ja auch nur, dass man verrückt ist, und nicht bescheuert. Weil das viele Leute denken, dass die superkomplett bescheuert sind, die Verrückten, nur weil sie komisch herumlaufen und schreien und auf den Gehweg kacken und was nicht alles. Und das ist ja auch so. Aber so fühlt es sich nicht an, jedenfalls nicht von innen, jedenfalls nicht immer.“ (Isa aus „Bilder deiner großen Liebe“)

Isa kennen wir aus dem Erfolgsroman „Tschick“. Darin trifft das Mädchen auf die beiden jugendlichen Ausreißer Maik und Tschick und begleitet sie auf ihrer Reise mit einem gestohlenen Lada bis Prag. Wolfgang Herrndorf wollte dazu eine Fortsetzung schreiben, verwarf den Plan zunächst wieder, wollte ihn dann aber doch noch umsetzen. „Bilder deiner großen Liebe“ ist weniger Fortsetzung als vielmehr Vorgeschichte zu „Tschick“. Darin wird Isas Leben erzählt, aus ihrer Sicht.
Das Mädchen bricht aus einer Anstalt aus und beginnt ihre eigene Reise. Sie wandert an der Autobahn entlang, trifft auf viele verschiedene – unterschiedlich nette oder seltsame – Menschen und schließlich dann auf die zwei Jungen Maik und Tschick.
Mit Isa hat Wolfgang Herrndorf eine Figur erschaffen, die verloren ist, ziemlich verrückt und mindestens genauso liebenswert. Bis zu seinem Tod arbeitete Wolfgang Herrndorf an dem Manuskript und willigte in dessen Veröffentlichung ein. Auch den Titel des Buches legte er noch selbst fest. „Bilder deiner großen Liebe“ ist 2014 erschienen, posthum. Der Roman bleibt ein Fragment, der Eindringlichkeit der Erzählung tut das aber keinen Abbruch.

Bilder deiner großen Liebe 

Von Wolfgang Herrndorf
Komposition: Luke Howard
Bearbeitung und Regie: Sebastian Stern
BR 2019
Ursendung

© Bayern 2, Hörspiel, 9.3.2019

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