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November 1918 – Eine deutsche Revolution Teil 4: Karl und Rosa (1) Mehrteiliges Hörspiel nach dem Erzählwerk von Alfred Döblin

Döblins umfassendster Roman, der im November 1918 beginnt und mit der Ermordung Rosa Luxemburgs und Karl Liebknechts im Januar 1919 endet, ist eine Totale auf Historisches und Menschliches dieser wenigen Wochen, in denen sich das Schicksal Deutschlands auf Jahrzehnte hinaus entschied.

Deutlich zutage tritt Döblins kritische Sympathie für die Revolutionäre Liebknecht und Luxemburg ebenso wie seine Verachtung für die Sozialdemokratie der Genossen Ebert und Noske, die für ihren Verrat am Volk und der Sache mit sorgfältig ausgesuchten Worten voller Zynismus und Sarkasmus bedacht werden. In „Karl und Rosa“ greift Döblin vor allem Luxemburgs Schicksal ab ihrer Zeit im Frauengefängnis in Breslau auf. Er lässt sie ihren toten Geliebten halluzinieren, setzt ihre Gespräche mit ihm in Beziehung zur Niederschrift ihres Buchs über die Russische Revolution und zeigt, dass ihre Trauer wie ein Bleigewicht am revolutionären Willen hängt.

 

 

November 1918 – Eine deutsche Revolution Teil 4: Karl und Rosa (1)

Mehrteiliges Hörspiel nach dem Erzählwerk von Alfred Döblin

Mit: Judith Hofmann, Wolf-Dietrich Sprenger, Jens Harzer, Werner Wölbern, Wolfgang Pregler, Christian Redl, Sebastian Rudolph u. v. a.
Musik: Martina Eisenreich
Hörspielbearbeitung: Norbert Schaeffer
Regie: Iris Drögekamp
(Produktion: SWR/NDR 2015)

Alfred Bruno Döblin, (1878–1957) Assistenzarzt an einer Kreisirrenanstalt in Regensburg, Veröffentlichung von Grotesken und wissenschaftlichen Beiträgen in medizinischen Fachzeitschriften. Nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs Militärarzt in Saargemund (Lothringen) und Hagenau (Elsass). Nach dem Ersten Weltkrieg veröffentlichte er politische Glossen unter Pseudonym. 1929 weltweite Bekanntheit durch den bis heute bedeutendsten deutschen Grosstadtroman »Berlin Alexanderplatz«. Nach dem Reichstagsbrand 1933 Flucht nach Frankreich, 1936 französische Staatsbürgerschaft. Im Zweiten Weltkrieg Flucht in die USA, Konvertierung zum Katholizismus. 1945 Rückkehr nach Deutschland und Arbeit als Literaturinspekteur der französischen Militärregierung in Baden-Baden. 1953 erneute Emigration nach Paris. Döblin starb in Emmendingen.

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