Musiktipps

Phew „Immer im Flow“ Experimentelle Punkmusik aus Japan

„Our Likeness“, ein Postpunk-Album der japanischen Künstlerin Phew, wird wieder veröffentlicht. Es verbindet Subkulturen zwischen Japan und Europa. Von Stephanie Grimm.

Zum Interview kommt die Künstlerin zu spät – Phew hat sich in der verwunschenen Natur der Atlantikinsel Madeira beim Pilzesuchen verlaufen. Am Vorabend hatte die 63-jährige japanische Experimentalmusikerin einen eindrucksvollen Auftritt beim Madeiradig-Festival absolviert: Phews expressiver, teils improvisierter Gesang über zerhackten Synthieflächen blieb trotz aller Störgeräusche immer im Fluss.



Angesichts der Verspätung erklärt sie etwas kokett, dass sie unprofessionell an Musik herangehe. Wäre auch komisch, würde sie sich jetzt, im Alter, noch ändern. Ein Anlass unseres Treffens ist die Wiederveröffentlichung ihres Albums „Our Likeness“. Das entstand 1992 im Kölner Studio des legendären Produzenten Conny Plank, unter Mitwirkung von Can-Schlagzeuger Jaki Liebezeit und dem NdW-Musiker Chrislo Haas, Gründungsmitglied DAF. Auf seine Initiative hin war das Projekt überhaupt entstanden.




© TAZ, Kultur, 20.3.2023

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