Release Tipp: Julia Strzalek & Cornelia Nilsson – Scenery Somewhere / Frim Records

Die intensive und berührende Musik des Duos Julia Strzalek & Cornelia Nilsson hat mich vom ersten Ton an, gefangen genommen. Ein musikalischer Dialog, welcher direkt zum Herzen geht.


Scenery Somewhere ist ein Album der Saxophonistin Julia Strzalek und der Schlagzeugerin Cornelia Nilsson, die zum ersten Mal zusammen spielen. Scenery Somewhere wurde am 3. September 2021 von Johan E. Andersson live im Kapellet in Stockholm, Schweden, aufgenommen und wird am 24. Februar 2023 von Frim Records veröffentlicht.

FRIM (The Association for Free Improvised Music) ist ein von Musikern getragener Verein, der 1976 gegründet wurde, um eine Plattform für frei improvisierte Musik in Schweden zu schaffen und die laufende Diskussion über improvisierte Musik, als Kunstform zu fördern. Seit 2017 veranstaltet FRIM eine monatliche Konzertreihe in Fylkingen und organisiert Konzerte und Festivals an verschiedenen Orten in der Stadt.



„Die Klänge des Friedens, der Geduld, der Gelassenheit, und in der Tat, die Klänge des Lebens“.
-Alexander Hawkins, Oxford, Oktober 2022, Liner Notes

Das sind Liner Notes, bei denen wohl jeder hellhörig wird oder werden sollte.


Cornelia Nilsson + Julia Strzalek

Schlagzeug als Herzschlag, Saxophon als Stimme, ja, aber durchweg hören wir auch rhythmisches Saxophon und melodisches Schlagzeug. Achten Sie auch auf Strzaleks Sparsamkeit, wenn sie Melodien spinnt, indem sie sich Gedanken über Permutationen einer kleinen Anzahl von Tonhöhen macht, so wie es ein großer Schlagzeuger tun würde. Und wenn dies ein Beispiel für eine hoch kompositorische Improvisation ist, so ist auch Nilssons ausgeprägter Sinn für Orchestrierung und textliche Klarheit zu beachten, die beide zu dem meisterhaften Sinn für Struktur beitragen, der aus der Aufführung hervorgeht.

Es gibt Momente von großer Zerbrechlichkeit und Zartheit in dieser Musik, aber es gibt auch ein ebenso verblüffendes Gefühl von Gelassenheit und unterschwelliger Stärke: die fast hammerharte Wirkung des Duos, das niemals vor der Theatralik kapituliert, die gelegentlich den Saxophon-Schlagzeug-Kontext charakterisieren kann. Das ruhige Feuer der Darbietung bricht an einem Punkt in etwas Expressiveres aus, aber, anstatt dass dies ein Höhepunkt ist, geht es, kaum dass der Moment gekommen ist, auf magische Weise in eine transzendente letzte fünfminütige Coda ekstatischer Zurückhaltung über.

-Alexander Hawkins, Oxford, Oktober 2022, Liner Notes

Besser kann ich diese Musik, wie es Alexander Hawkins in seinen Liner Notes geschrieben hat, auch nicht beschreiben. Er hat hier einen ganz wunderbaren Text geschrieben und so etwas liest man nicht oft!

Es gibt hier eine wunderbare Balance, die improvisierte Musik unkompliziert und sogar melodiös klingen lässt. Das hat natürlich auch mit der Chemie zwischen den beiden Musikerinnen zu tun, wenn die nicht passen würde, gäbe es nicht diesen tiefen, emotionalen Dialog. Und dieser berührt ungemein. Ich hoffe, dass es Euch auch so ergeht und dieser Dialog Euch emotional berührt,

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