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Zeit Online: Joy Division – Mit Kafka ab ins Stahlbad /Jon Savage erzählt von der Pop-Legende Joy Division.

Erst 23 Jahre hat Ian Curtis mit sich verbracht, als er im Mai 1980 mit einer Wäscheleine um den Hals und einer halben Flasche Scotch und Barbituraten im Blut aufgefunden wird. Der ikonische Rockstar-Tod schleudert Curtis in eine Ahnenreihe mit Jim Morrison und diesen ganzen anderen.

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Eine Rezension von 

Der schopenhauerianische Post-Punk seiner Band Joy Division verwandelt sich in Mythos beziehungsweise die Plattencover in T-Shirt-Motive von H&M. The Smiths, Weltstars wie Depeche Mode und ganze Genres wie Gothic scheinen im Rückblick erst durch das Quartett aus dem nordenglischen Manchester ermöglicht worden zu sein, dessen kathedralenhafter Depri-Sound (Love Will Tear Us Apart) selbst die Werke späterer Hip-Hop-Künstler wie Kanye West oder Vince Staples heimsucht. Aber nicht nur wegen dieses gespenstischen Einflusses von Joy Division auf die Popkultur der letzten 40 Jahre darf das die Geschichte der Band erzählende Buch Sengendes Licht, die Sonne und alles andere als Ereignis gelten, sondern auch wegen seines Autors Jon Savage. Seit Jahrzehnten legt der 66-jährige Pophistoriker aus London Jugendkulturen vom Punk bis zur Hitlerjugend unter das Mikroskop, obendrein gehört er selbst zu jener lederbejackten Erlebnisgeneration, die sich ins Curriculum schreiben kann, auf den Bühnen heruntergekommener Hallen noch höchstpersönlich Joy Division spielen gesehen zu haben.

 

Jon Savage: Sengendes Licht, die Sonne und alles andere:  Die Geschichte von Joy Division. Aus dem Englischen von Conny Lösch; Heyne Verlag,  München 2020; 384 S., 20,– €, als E-Book 15,99 €

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