Musiktipps

CD-Box „Empathy“ von Dave Liebman und Richie Beirach: Zurückblicken, aufbrechen.

Früchte gemeinsamer Jahrzehnte: Die Fünf-CD-Box „Empathy“ von Dave Liebman und Richie Beirach. In der Mitte seiner Siebziger blickt der Künstler zuweilen zurück, streicht sich zufrieden das Kinn oder vergegenwärtigt sich stirnrunzelnd des Missglückten, falls da etwas ist. Von Hans-Jürgen Linke.

David Liebman, geboren 1946 in Brooklyn, Saxofonist der von John Coltrane geprägten Free-Jazz-Moderne, und Richie Beirach, geboren 1947 ebenfalls in Brooklyn, Pianist und Komponist der gleichen (längst nicht zu Ende gegangenen) Ära und von 2000 bis 2014 Professor für Jazzklavier an der Leipziger Hochschule für Musik, sind jetzt in diesem Alter und haben sich zusammen eine opulente, fünf CDs umfassende Kassette gegönnt.

Handelt es sich dabei um einen Rückblick?

Einerseits: zwangsläufig. Wenn jemand von und mit und durch Musik lebt, dann ist alles, was er schafft, mit reflektierenden Bezügen auf das, was er vorher geschaffen hat, ausgestattet.



Andererseits ist die Fünf-CD-Box ein Aufbruch und ein Schritt in eine neue Phase. Beide haben schon Stapel von Tonträgern produziert, gemeinsam und unabhängig voneinander, aber so etwas nun doch noch nicht.



© Frankfurter Rundschau, Kultur, 14.12.2021

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