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radioWissen: Led Zeppelin und die E-Gitarre

Led Zeppelin – ikonischer Rock, hard und heavy // Die E-Gitarre – der Sound aus dem Brett.

Led Zeppelin – ikonischer Rock, hard und heavy
Autor: Markus Mayer / Regie: Christiane Klenz
Led Zeppelin nennt sich in London 1968 ein Rockquartett. Sänger Robert Plant, Gitarrist Jimmy Page, Bassist John Paul Jones und Schlagzeuger John Bonham avancieren allerdings zur erfolgreichsten Hard-, Heavy- und Bluesrock-Band aller Zeiten. Sie verkaufen über 300 Millionen Alben. „Led Zep“ adaptieren auch Musikstile wie British Folk, Funk und Reggae. Großen Anteil am Erfolg hat der Manager des „Bleiernen Zeppelins“, Peter Grant, eine Mischung aus Strippenzieher und Geschäftsmann. Die britische Musikkritik jedoch hat trotz des weltweiten Erfolgs Schwierigkeiten mit der Gruppe. Zwei ihrer Mitglieder stammen aus Birmingham, dem „Black Country“, einem durch Industrialisierung geprägten Ballungsraum, der unzählige Rockstars und Bands hervorgebracht hat. Der tragische Tod von John Bonham, genannt Bonzo, führt 1980 zum Ende der Formation, deren Musik stilprägend ist: Zahllose Bands orientieren sich an der Musik von Led Zeppelin, einer Band, die zum Mythos und zur Ikone der Populärkultur geworden ist.



Die E-Gitarre – der Sound aus dem Brett
Autor: Christian Schaaf / Regie: Martin Trauner
Die E-Gitarre hat ihre Jugend definitiv hinter sich. 1950 schraubte der Radio-Techniker Leo Fender in Kalifornien den Prototyp der „Telecaster“ zusammen – die erste Stromgitarre, die aus einem mit der Bandsäge geformten Brett bestand. Daran wurde ein einfacher Hals geschraubt, der an einen Baseball-Schläger erinnerte. Zwei magnetische Tonabnehmer sorgten für die Übertragung der Saiten-Schwingungen in elektrische Signale. Heute, sechzig Jahre später wird das Modell immer noch unverändert gebaut. Leo Fenders primitiver „Telecaster“ war ein Volltreffer. Damit war das richtige Instrument geboren, dass den Jazz wild und roh werden ließ. Die Initialzündung für die Geburt des Rock and Roll – der Soundtrack für eine sich nach Veränderung sehnende Jugend. Im Verlauf des 20. Jahrhunderts wurde die elektrische Gitrarre auch für weniger revolutionäre Musikstile entdeckt, so dass nicht nur Hardrock- und Heavy Metal-Bands, sondern auch Schlager-Combos die Brett-Gitarre selbstverständlich einsetzen. Schon lange ist die Stromgitarre kein Phänomen der Jugendkultur mehr, sondern ein nicht mehr wegzudenkender Kult-Gegenstand, der die Massenkultur des 20. Jahrhunderts so stark geprägt hat wie z.B. der VW-Käfer, der Farbfernseher oder die Kalaschnikow. Doch was macht den Zauber des primitiven Bretts mit sechs Saiten eigentlich aus? Eines wird dabei schnell klar: Von der ursprünglichen Idee einiger Jazz-Gitarristen in den 1930er Jahren, ihr Instrument einfach lauter zu machen, sind Stromgitarren-Virtousen wie Jimi Hendrix oder Eric Clapton Lichtjahre entfernt. Dank einiger technischer Erfindungen der Nachkriegsjahre, wie großer Verstärkeranlagen und kleiner Verzerrer, war es für diese Künstler möglich geworden, mit ihrem Instrument neue Klangwelten entstehen zu lassen.
Erstsendung: 15. November 2011



© Bayern2, radioWissen, 13.12.2022

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