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„Trance und Ritual“ Die syrisch-französische Flötistin Naïssam Jalal. Von Karl Lippegaus

Naïssam Jalal studierte in Damaskus und Kairo das traditionelle Spiel auf der Ney-Flöte. Dort entwickelte sie einen faszinierenden Querflötenklang und einen Musikstil, der viele unterschiedliche Einflüsse in einer ganz persönlichen Sprache vereint. „Dass ich Araberin bin, heißt nicht, dass ich keinen Jazz spiele“, sagt Naïssam Jalal.

Für ihre musikalische Vision waren und sind der späte John Coltrane und sein Partner Pharoah Sanders besonders prägend. Ägyptische und indische Musik, die sie auch sehr liebt, fließen in einen neuen Kontext ein. „Wie dringt Musik beim Ritual in den Körper,“ fragt die Pariser Künstlerin mit syrischen Eltern, „wie nährt sie unseren Geist mit Hoffnung?“ Auch Tagträume am Flussufer beim Mondschein inspirieren ihre bis zur Trance sich steigernden Stücke. Ihr aktuelles Album „Healing Rituals“ nahm sie nach Erfahrungen als Musiktherapeutin in Krankenhäusern auf. © Texte: Karl Lippegaus



© Deutschlandfunk, Jazz Live, 15.2.2024

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