Musiktipps

„Bossa Nova vom Río de la Plata“ Agustín Pereyra Lucena oder Schwermut und Leichtigkeit

Von Ole Schulz. Der argentinische Gitarrist Agustín Pereyra Lucena war ein Liebhaber brasilianischer Musik. Nun wurde sein Debütalbum von 1970 neu veröffentlicht.

Fröhlich und beschwingt sei die Musik Brasiliens, ist man geneigt zu denken. Was natürlich genauso klischeehaft ist, als ob alle Deutschen auf Marschmusik und Schuhplattler stünden. Dabei spielt die „Saudade“ – eine Art melancholische Sehnsucht – nicht nur im portugiesischen Fado eine wichtige Rolle, sondern auch in der brasilianischen Populärmusik.

João Gilberto wollte sie in seinem Bossa Nova-Klassiker „Chega de Saudade“ („Keine Sehnsucht mehr“) zwar überwinden – und hoffte darauf, dass seine große Liebe zu ihm zurückkäme. Doch ob sich das erfüllt, bleibt ungewiss. Die Saudade trägt zumeist eine Erinnerung in sich und hält zugleich die Hoffnung wach, dass sich die Sehnsucht erfüllen möge.

Der Text ist in der taz-Verlagsbeilage „Global Pop“ erschienen.




© TAZ, Kultur, Musik, 12.5.2024

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