Fusion-Jazz von heute
Als die Industrie nicht wusste, wie sie den jungen Jazzrock nennen sollte, erfand sie den Begriff Fusion. Und die Kritik hängte ihm das Etikett „unterhaltsam seicht“ an. Zum Glück ist das Vergangenheit und die Musik vitaler denn je. Von Ralf Dombrowski.
Der frühe Fusion der Siebziger war von der Soundverliebtheit in frisch erfundene Instrumente und aufblühende Studiotechnik geprägt. Inzwischen sind Funk und Soul zurück im Stilangebot. Und so klingt ein Kollektiv wie Ghost-Note ein wenig nach einem Update der rockig psychedelischen Jahre zwischen P-Funk und dem runderneuerten Miles Davis. Black Lives wiederum verstehen sich als politisch aktuelle Band mit viel Anspruch an die Kraft der Texte und die Energie einer stiloffen internationalen Musik. Nubiyan Twist erinnern an die Clubbing-Neunziger in London, Max Clouth verfolgt seinen Weg weiter in indisch-rockjazziger Richtung. Rocket Men schweben in klangreich kosmischen Sphären und Sameka gehen auf eine magische Hör-Reise mit Vintage Appeal. Fusion von heute ist bunt.
JB’s Out (Do It Baybay) | 6:43
Ghost-Note
Synesthesia | 7:33
Ghost-Note
Think | 6:23
Black Lives
On Sèl Rèv | 5:37
Black Lives
Lights Ot | 4:01
Nubiyan Twist
Find Your Flame | 4:07
Nubiyan Twist
Bernstein Purpur Gold | 10:25
Max Clouth
New Mission | 4:59
Rocket Men
First Song | 6:39
Sameka & Strings
© WDR 3, Jazz, 21.5.2024