Interviewband über Musik und Karriere „Der ganz normale Wahnsinn“
Von Du Pham (TAZ). Ein Interviewband befragt Indie-Musiker:innen nach ihrer Idee von Lohnarbeit. Die Gespräche sind vertraut, aber plätschern teils vor sich hin.
Gewohnheitsmäßige Abläufe, die uns zivilisieren – routiniert sind die bürgerlichen Abhandlungen, die wir als Alltag definieren, gleichgestellt mit Tugenden wie Reinlichkeit und Pünktlichkeit. Weicht jemand davon ab, wird diese(r) entweder als Bohème, faul oder unverantwortlich gescholten. Inzwischen manchmal auch: als freigeistig und kreativ.
Das Künster*innendasein ist prädestiniert für eine Aneinanderreihung von Vorurteilen, seien sie noch so negativ oder positiv. Allen voran die Beschäftigung jenseits der Bühne, den Mühen der Ebene. Aber passt solch ein unspektakulärer Alltag überhaupt zur Künstlerexistenz? Ab wann ist Musikmachen kein Hobby mehr, sondern Beruf(ung)?
© TAZ, Kultur, Buch, 30.8.2024