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Feature „Der Chirurg aus dem Rheinland und seine Lausitzer Kinder“ Von Günter Kotte

Köln 1953. Der Chirurg Hans Decker, 1920 im rheinländischen Mankartzhof geboren, liberaler Katholik und heilfroh, den Krieg überlebt zu haben, sitzt auf gepackten Koffern und will dringend weg. Weg von den sich ahnungslos stellenden NSDAP-Eliten, weg vom hohlen katholischen Standesdünkel und weg von der ihn erdrückenden Familie.

Hans Decker geht in die DDR, in die Oberlausitz, nach Wittichenau, eine sorbische Enklave in Sachsen. Zwischen 1954 und 1959 werden seine Kinder Thomas, Georg und Ingeborg geboren.

Ost-Berlin 2004. Sein ältester Sohn, der Mediziner Thomas Decker, sitzt auf gepackten Koffern. Er will weg, von den sich ahnungslos stellenden früheren SED-Kadern, den ehemaligen Schnüfflern, weg aus dem so vertrauten Ostmief, den er als DDR-Bürgerrechtler nicht hat auslüften können.

 

Regie: Matthias Thalheim
Produktion: MDR 2018
– Ursendung –

© kulturradio, Feature, 26.9.2018

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