MusiktippsNachhören

Der Pianist und Komponist Krzysztof Komeda „Klangspuren einer europäischen Jazzlegende“ Mit Bert Noglik

Mit dem Schaffen von Krzysztof Komeda fand der polnische Jazz zu einem eigenen Klang. Komeda schöpfte aus der Tiefe der europäischen Tradition, gab seiner Musik einen lyrischen Touch und ließ sich von den Freiheiten des modernen Jazz zu kühnen Neuerungen inspirieren.

Mit Bert Noglik

Anfangs musste er seine Existenz als Jazzmusiker verheimlichen, weil Jazz während der stalinistischen Ära in den Untergrund verbannt wurde. Der Hals-Nasen-Ohren Arzt Krzysztof Trcziñski gab sich bei seinen versteckten Auftritten ein Pseudonym, unter dem er später weltberühmt wurde: Komeda. Zielstrebig setzte er sich an die Spitze derer, die dem Jazz in Polen zur Öffentlichkeit verhalfen. Eng mit dem Regisseur Roman Polanski verbunden, gab ihm auch seine Arbeit für Film- und Ballettproduktionen Anstöße für einen unkonventionellen Umgang mit jazzmusikalischen Ausdrucksmitteln.

Mit der Platte „Astigmatic“ von 1966 schuf Komeda einen unverrückbaren Meilensteinen des neuen europäischen Jazz. 1967 folgte er dem Ruf Roman Polanskis nach Hollywood, wo er unter anderem die Musik für „Rosemary’s Baby“ komponierte. Nach einem Unfall, dessen Umstände nie aufgeklärt werden konnten, lag er monatelang im Koma und verstarb am 23. April 1969 in Warschau, vier Tage vor seinem 38. Geburtstag. Komeda hinterließ ein vielgestaltiges Œvre, das weltweite Wertschätzung erfuhr und dessen Inspirationskraft bis in die Gegenwart hinein strahlt. Der Trompeter Tomasz Stanko bezeichnete Krzysztof Komeda als seinen ersten Guru. Die Zahl der Tribute-Alben reißt nicht ab. Sie reicht vom Marcin Wasilewski Trio über Adam Pieronczyk und Leszek Mozdzer bis hin zu ganz jungen Musikern. Der Pianist Leszek Mozdzer bringt es auf den Punkt: „Keiner, der heute in Polen Jazz spielt, kommt an Komeda vorbei.“

© NDRInfo, Jazz Special, 26.4.2019

Titel Komponist Besetzung / Interpret Plattenmarke CD Obertitel Dauer
Kattorna Krzysztof Komeda Krzysztof Komeda Quintet Powere Bros Astigmatic 1:43
How High The Moon William Mogan Lewis Jr. Krzysztof Komeda Trio Polskie Radio Krzysztof Komeda – nagrabia pierwsze 1952 – 1960 1:31
Memory Of Bach Krzysztof Komeda Krzyztof Komeda Sextet Polskie Nagrania Muza Jazz 56 0:40
Kolysanka Krzysztof Komeda Krzysztof Komeda Sextet Polskie Nagrania Muza Jazz 57 0:35
Cherry Krzysztof Komeda Krzysztof Komeda Quartet Powere Bros Crazy Girl 3:09
Crazy Girl Krzysztof Komeda Krysztof Komeda Quartet Powere Bros Crazy Girl 2:42
Ballad For Bernt Krzysztof Komeda Krysztof Komeda Quartet Powere Bros Crazy Girl 3:27
Etiuda z baletu jazzowego Krzysztof Komeda Krzysztof Komeda Group Magic Records Krzysztof Komeda – The Best Of 1:40
Astigmatic Krzysztof Komeda Krzystof Komeda Quintet Powere Bros Astigmatic 3:20
Svantetic Krzysztof Komeda Krzystof Komeda Quintet Powere Bros Astigmatic 3:10
Litania Krzysztof Komeda Magic Records Krysztof Komeda – The Best Of 3:45
Sleep Safe And Warm Krzysztof Komeda Tomasz Stanko Septet ECM Litania 3:07
Cherry Krzysztof Komeda Simple Acoustic Trio GOWI Komeda 2:28
Crazy Girl Krzysztof Komeda Adam Pieroncyk Quintet jazzwerkstatt Komeda – The Innocent Sorcerer 2:00
The Law And The Fist Krzysztof Komeda Leszek Mozdzer ACT Komeda 4:36

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert