Sie ist der einzige internationale Popstar, den Deutschland jemals hatte. Die Sängerin Nico war It-Girl, Femme fatale und abgedrehte Mondgöttin zugleich. Mit ihren grabestiefen Hymnen gilt sie als Vorreiterin der Gothic-Musik. Ein Leben ohne Kompromisse.
Als Christa Päffgen 1938 in Köln geboren, wird Nico zunächst internationales Topmodel und Fellini-Schauspielerin. Sie bekommt ein Kind von Alain Delon, doch in ihrem Bohèmeleben ist kein Platz für eine klassische Mutterrolle. In New York wird Nico die Muse von Andy Warhol, der sie 1966 als Sängerin in der Kult-Band The Velvet Underground unterbringt. Ihr Liebhaber Jim Morrison ermuntert sie, eigene Songs zu schreiben. Auf dem Höhepunkt ihrer Bekanntheit bricht sie Ende der 1960er Jahre mit ihrem Image als blonde Kunstfigur, um als mystisch-morbide Chanteuse ihre eigene künstlerische Identität zu finden. Der Absturz ist vorprogrammiert. Bis zu ihrem Tod 1988 tingelt sie wenig erfolgreich mit einem Harmonium durch die Welt, um ihre Heroinsucht zu finanzieren.
„Being Nico“ Von Andrea Halter und Philip Stegers
Von Andrea Halter und Philip Stegers
Redaktion: Leslie Rosin
Produktion: WDR 2018
Das Manuskript wurde gefördert mit einem Stipendium der Film- und Medienstiftung NRW.
© WDR 3, 14.10.2018