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Corona und Literatur: „Pandemie“ Ein Essay von Salman Rushdie

Das Attentat auf Salman Rushdie während einer Vorlesung im August 2022 in New York hat der Schriftsteller knapp überlebt. Aus Solidarität mit dem berühmten Autor lesen wir im Deutschlandfunk zwei Essays aus seinem Sammelband „Sprachen der Wahrheit“.

Weltweit bekannt wurde Salman Rushdie 1988 durch „Die satanischen Verse“. Irans religiöser Revolutionsführer Ajatollah Chomeini sprach daraufhin 1989 eine Fatwa gegen Rushdie aus. Dieser Mordaufruf samt Kopfgeld wurde nie zurückgenommen.

Zum Essay „Pandemie“: Eine Strafe Gottes? Die Rache der Natur an der Menschheit? Oder gar eine Erschütterung, die zu einer gerechteren Welt führt? Für Salman Rushdie sind das zweifelhafte Interpretationen der Corona-Pandemie. Selbst an Covid-19 erkrankt, sieht er mit Erschrecken, wie Freunde sterben, Sündenböcke gesucht und Wissenschaftler denunziert werden. Der gesellschaftliche Schaden der Pandemie werde uns noch lange begleiten, befürchtet der Autor. Die amerikanische Essayistin Susan Sontag warnte einst davor, Krankheit als verschwurbelte Metapher zu deuten. Ähnlich sei es mit der Corona-Pandemie, denkt Salman Rushdie. Alarmistische, irrationale oder utopische Deutungen lehnt er ab.



Deutschlandfunk, Essay und Diskurs, 4.12.2022

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