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Das besondere Konzert: „Nachtraum“ Das Klangforum Wien bei der Ruhrtriennale 2021

Die Nacht ist nicht allein zum Schlafen da – sondern zum Beispiel auch für einen Avantgarde-Musikmarathon mit dem Klangforum Wien mit Werken von u.a. Grisey, Sciarrino, Berstad, Saunders…

„Let me die before I wake“ – zum Glück hat niemand ernst gemacht mit dem Titel von Salvatore Sciarrinos Klarinettensolo gegen Ende der langen Musiknacht in der Bochumer Jahrhunderthalle. Auf Matten gebettet, tauchte das Publikum mit dem Klangforum Wien ein in ein unergründliches nächtliches Zwischenreich. Vor der deutschen Erstaufführung von Ragnhild Berstads „trānseō“ gab‘s als verstörenden Gutenachtkuss Mirela Ivičevićs „Sweet Dreams“. An den sechs Aufführungsorten spielte sich dann zwischen Iannis Xenakis’ archaisch roher Perkussionsmusik über Rebecca Saunders‘ „Yes!“ bis zu Emmanuel Nunes‘ sanften Nocturno-Klängen einiges ab. Bis mit Gérard Griseys „Vers la lumière du jour“ allmählich das Licht zurückkehrt. Schließlich aber breitete Georg Friedrich Haas mit seinem 3. Streichquartett nochmal über alles den Mantel absoluter Dunkelheit.



Ragnild Berstad
„trānseō“

Mirela Ivicevic
„SWEET DREAMS“

Iannis Xenakis
„Persephassa“

Emmanuel Nunes
„Nachtmusik I“

Rebecca Saunders
„Yes!“

Gérard Grisey
„Vers la lumière du jour“

Salvatore Sciarrino
„Let me die before I wake“

Georg Friedrich Haas
Streichquartett 3

Klangforum Wien

Aufnahme vom 25. September 2021 aus der Jahrhunderthalle Bochum

© WDR 3, Konzert, 4.1.2022

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