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„Das Geld der anderen“ Ein Einkommensexperiment Feature von Philine Velhagen

Einen Monat lang teilt Philine Velhagen das Einkommen mit ihren Freunden, jeder legt Rechenschaft ab über seine Einnahmen und Ausgaben. Man darf gespannt sein, wie lange das gut geht – und ob zumindest im Kleinen gelingt, wovon schon so mancher Weltverbesserer träumte: eine gerechtere Verteilung von Ressourcen, Chancen und Annehmlichkeiten.

Schon die Frage, was die anderen verdienen, führt zu Empörung. Wir ahnen, was Micha bekommt, Summen kursieren, 10.000? 8.000 EUR? Aber genau nachgefragt hat bisher niemand.

Dann der Vorschlag, es einen Monat lang zu teilen: Panik, Entsetzen und Ablehnung bei den einen. Neugier und der Spaß daran, die Gesellschaft zu erforschen und zu verändern, bei den anderen.

Zwischen Scham, Neid, verstecktem Zorn und endlosen Fixkostendebatten: Wir erzählen uns, wie es uns dabei ergeht. Woher bemisst sich der Wert unserer Arbeit? Wer fühlt sich als Schmarotzerin? Wer als Gönner? Und ist Geld am Ende vielleicht doch mehr als Geld? Und die Freundschaften, hören sie hier auf – oder fangen sie beim Geld erst wirklich an?

Das Geld der anderen
Ein Einkommensexperiment
Von Philine Velhagen

Regie: die Autorin
Ton und Technik: Wolfgang Rixius und Thomas Widdig
Redaktion: Tina Klopp
Produktion: Deutschlandfunk/NDR 2020

© Deutschlandfunk, Feature, 1.1.2021

Philine Velhagen, 1972 in Hamburg geboren, lebt mit ihrer Familie in Köln. Ihre Theater- und Hörspielprojekte entstehen, indem sie sich selbst und andere einer realen Versuchsanordnung unterwirft. Sei es die Behauptung, ganz Köln sei ein Hotel (Hotel Köln – Das größte Hotel der Stadt, 2013 WDR), ein Stresstest mit der besten Freundin (Pharbara und Biline. Fusenbreundinnen, 2019 Deutschlandfunk), ein reisender Geldschein (Folge dem Schein, 2011 Hörspiel des Monats/ WDR) oder eine großangelegte Selbstüberwachung (I am your private Dancer, 2018 WDR).

2 Gedanken zu „„Das Geld der anderen“ Ein Einkommensexperiment Feature von Philine Velhagen

  • Ganz schön spannend, dieses Vergleichen von Einkommen und Ausgaben, und so absolut undeutsch! Ich fragte mal einen Kollegen, wieviel er verdiente, und obwohl er ein lockerer Typ zu sein schien, war es für ihn ein Unding, mir sein Gehalt zu nennen – das hat hat mich sehr erstaunt! Als radfahrender Nichtraucher ohne Eigenheim, der auch sonst sehr sparsam lebt, müsste ich bei so einem Projekt wahrscheinlich Autofahrer, Raucher und Konsumisten unterstützen – und damit würde ich wahrscheinlich sehr hadern.

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  • portfuzzle

    Das muss ich mir noch anhören. Klingt sehr spannend. Und ja, bei Geld hört die Freundschaft auf. Und das gilt nicht nur für unser Land.

    Antwort

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