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Das Recht auf Revolution Diskussion zwischen Hannah Arendt und Carlo Schmid

Hannah Arendt war in den 60er Jahren eine begehrte Gesprächspartnerin für die Essay- und Kulturredaktionen der ARD – heute werden Videos mit Ihr 100.000-fach geklickt. Auch das Nachtstudio sendete mehrere Vorträge jener Frau, die sich ausdrücklich nicht Philosophin nennen ließ, trotzdem die Philosophie aber in wichtigen Fragen voranbrachte.

1965 erschien ihr Buch „Über die Revolution“ auf Deutsch. Im Zentrum steht die Frage: Wie entsteht eine Demokratie? Wie behauptet sie sich? Und wodurch unterscheiden sich die Revolution von 1789 in Frankreich und die US-amerikanische, also der Unabhängigkeitskrieg? Hannah Arendt hatte immer wieder über die Revolution nachgedacht: Warum kommt es zu einer? Weshalb siegen die Aufständischen? Wann unterliegen sie? Wie muss eine Revolution gesichert werden, um Bestand zu haben?

Jeder wusste, sie führt eine scharfe Klinge im Gespräch. Also lud das Nachtstudio sie ein, im Gespräch mit dem bedeutenden Staatsrechtler Carlo Schmid ihre Thesen über die Revolution zu erläutern. Eine der Sternstunden in der 70-jährigen Geschichte dieser Redaktion: ein Gedanken- und Schlagabtausch, eine Möglichkeit, zwei Menschen beim Denken zuzuhören, die sich nichts schenken, sondern möglichst klar ihre Gedanken darlegen wollen.

BR 1966

© Bayern 2, Nachtstudio, 20.11.2018

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