„Der aus Kleinem Großes macht“ Der Lyriker Jan Wagner. Feature von Grace Yoon

Jan Wagner ist ein Lyriker , der in den letzten Jahren mit Preisen geradezu überschüttet wurde. Für seine „Regentonnenvariationen“ wurde er als erster Lyriker mit dem Preis der Leipziger Buchmesse bedacht, 2017 erhielt der Formkünstler, der häufig auf tradierte Versformen zurückgreift, den Georg-Büchner-Preis.

Mit scheinbar leichter Hand gelingt es dem 1971 in Hamburg geborenen Dichter, dem Vertrauten und Alltäglichen übersehene Perspektiven abzugewinnen.

„Gedichte lehren uns, die Dinge anders wahrzunehmen“, meint Wagner, der die Dichtkunst aus der Zone des Abgehobenen auf die Erde zurück holen möchte: „Ich glaube dass jeder der Gedichte schreibt die Erfahrung macht, dass in all dem was direkt um uns herum geschieht an Kleinem, in jedem Kaugummi-Fleck, in jedem Staubkorn, Bleistift oder jeder Kaffeetasse, das Große enthalten ist“.

© Ö1 Kunstsonntag: Tonspuren, 28.4.2019

One comment

  1. Ein sehr berührender Beitrag, der die O-Töne von Wagner auf sehr stimmige Weise mit seinen Gedichten kombiniert. Auch voller Überraschungen, Girsch neben Rede an die Abiturienten. Man bekäme direkt Lust bei ihm einen Lyrik-Kurs zu belegen, wenn er denn einen solchen halten würde.
    Wirkliche Großzügigkeit mit seinen Tipps.
    Tolles Gefühl für die Musik bei der Autorin des Betrags.

    Halldis Engelhardt

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