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„Der Parkplatz“ Geständnisse eines Autohassers Von Thomas Kernert

Das Fatale des Parkplatzes erschöpft sich nicht in seinem notorischen Mangel, wenn man unter der Woche in der Stadt oder am Wochenende auf dem Land sein Individualverkehrsmittel vorübergehend abstellen will.

Und auch nicht in der steigenden Flächenversiegelung um Supermärkte, Einrichtungshäuser, Sportstadien, Flughäfen und Fabriken herum. Das wirklich Fatale des Parkplatzes besteht in seiner Akzeptanz, die im Verlauf der letzten knapp einhundert Jahre dafür sorgte, dass sich Bayern in ein gigantisches Absurdistan verwandeln konnte.

In ein Absurdistan deshalb, weil überall in Bayern und zu allen Uhrzeiten Millionen von Automobilen nicht das tun, was sie eigentlich tun sollten, nämlich auf Bayerns 50.000 Kilometern Straße fahren und fahren und CO2 ausstoßen, sondern: herumstehen! Fast 23 Stunden pro Tag (!) verharren sie durchschnittlich in sinnwidriger Immobilität und verwandeln pro Stück gut zehn Quadratmeter herrlichstes Bayern unter und um sich herum in toten Raum, in „Parkplatz“.

Gegen diesen stillschweigend akzeptierten „Vandalismus“ helfen keine Windräder, keine Radwege und erst recht keine E-Mobilität. Gegen diesen stillschweigend akzeptierten Vandalismus hilft nur das Eine: Schimpfen. Thomas Kernert tut es!



© Bayern2, 20.3.2022

Ein Gedanke zu „„Der Parkplatz“ Geständnisse eines Autohassers Von Thomas Kernert

  • Schlagbauer

    Bajuwarisch-barocke Opulenz der deutschen Sprache mit lustvoller Divergenz gegen allzu naheliegende Schlussfolgerungen: Immer wieder ein Ohrenschmaus!

    Antwort

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