Das Quartett „Colours“ des Stuttgarter Bassisten Eberhard Weber war Ende der 1970er Jahre eine der populärsten Jazzbands der europäischen Szene. Die Formation trat vor allem in Deutschland auf, aber auch in Großbritannien, den USA, Australien und Neuseeland.
Mit Hans-Jürgen Schaal
Anders als viele Jazzrock– und Fusionbands, in denen Lautstärke und Tempo eine große Rolle spielten, betont die Musik von „Colours“ die Klangfarbe, den atmenden Raum, den hypnotischen Flow. Auch klassische und minimalistische Anklänge spielen herein. Der Sound der Band ist noch heute unverkennbar – eine einzigartige Mischung aus akustischen und elektrischen Keyboards, Webers „singendem“ Spezial-Bass, viel Beckenarbeit am Schlagzeug sowie Charlie Marianos Spiel auf Sopransax, Flöte und indischen Blasinstrumenten – das Altsaxofon sparte er bewusst aus. „Colours“ war ein Schlüsselensemble für die Entwicklung einer spezifisch europäischen Jazz-Ästhetik. Zwei der Mitglieder, Eberhard Weber und Rainer Brüninghaus, wurden danach Mitglieder in der Jan Garbarek Group.
© WDR 3, Jazz & World, 25.10.2018