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„Elida Almeida“ Rudolstadt 2018

Elida Almeida ist hierzulande bislang nur wenigen Weltmusik-Kennern bekannt. Das könnte sich nach ihrem Auftritt in Rudolstadt allerdings ändern. Elida Almeida wurde 1993 in der Stadt Pedra Badejo auf der kapverdischen Insel Santiago geboren.

Nach dem frühen Tod ihres Vaters wuchs sie in einfachen Verhältnissen der ländlich geprägten Insel Maio auf. Sie half nach der Schule ihrer Mutter, die als Straßenverkäuferin arbeitete, um die kleine Familie über Wasser zu halten. So kam Elida sehr früh mit den sozialen Unterschieden in ihrer Heimat in Berührung. Erfahrungen, die sie später als Songschreiberin und Sängerin prägen und ihren Gerechtigkeitssinn schärfen sollten: Lange trug sie sich mit dem Gedanken, Richterin oder Staatsanwältin zu werden. Doch sie entschied sich für die Musik.

Die ersten musikalischen Erfahrungen sammelte die angehende Sängerin im Kirchenchor und nutzte jede Gelegenheit, ihre Gesangstechnik zu vervollkommnen. Darüber hinaus präsentierte sie Musik in einer regionalen Radioshow. Zurück in ihrem Geburtsort Pedra Badejo, trat sie in Bars auf und arbeitete an einem Album. Schließlich traf sie auf José da Silva, einen in Frankreich lebenden Produzenten mit kapverdischen Wurzeln, der zuvor mit der großen kapverdischen Sängerin Cesária Évora gearbeitet hatte.

So entstand 2014 ihr erstes Album „Ora doci, Ora margos“ (Süße Zeiten, bittere Zeiten), auf dem sie in zumeist selbst geschriebenen Liedern vor allem von ihren entbehrungsreichen Kinderjahren erzählte – authentisch und mit kraftvoller Stimme vorgetragen. Sie trat in Portugal und Frankreich auf, später auch in den USA. 2015 nahm sie am renommierten Festival Musiques Métisses in Angoulême teil und gewann im selben Jahr den Prix Découvertes RFI.


© Deutschlandfunk Kultur, In Concert, 27.8.2018

Rudolstadt Folkfestival 2018, Aufzeichnung vom 06.07.2018
Große Bühne Heine-Park

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