„Erinnern statt vergessen“ Neues Album von Matana Roberts
Black History wird lebendig: das neue ambitionierte Werk der US-amerikanischen Jazzsaxofonistin Matana Roberts „Coin Coin Chapter 5: In The Garden“. Von Sven Beckstette.
Matana Roberts denkt in großen Zeiträumen. Ihr monumentales Projekt „Coin Coin“ ist angelegt auf insgesamt zwölf Alben. In jedem einzelnen Werk erzählt die aus Chicago stammende US-Saxofonist*in eine Episode aus ihrer Familiengeschichte, wobei sie Fakten und Fiktion miteinander vermischt. Es ist ein ambitioniertes Projekt, gleichermaßen Erinnerungsarbeit und politischer Kommentar auf die heutige Zeit.
Mit ihm schafft Roberts so etwas wie die Great American Novel aus der Perspektive einer Schwarzen queeren Person – mit den Mitteln von Literatur und vor allem Musik. Jetzt hat die 48-Jährige das fünfte Kapitel „Coin Coin Chapter 5: In The Garden“ veröffentlicht. Und wieder blickt Roberts damit zurück, um durch die Vergangenheit die Gegenwart zu reflektieren.
© TAZ, Kultur, 29.9.2023
