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Filmdienst „Die Kunst, für gute Filme zu kämpfen“

Ein lesenswerter Reader skizziert im Gespräch mit Erika und Ulrich Gregor die „Kunst, für gute Filme zu kämpfen“. Von Fabian Tietke.

In dem spannenden Reader „Kino, Festival, Archiv. Die Kunst, für gute Filme zu kämpfen, erkunden Claudia Lenssen und Maike Mia Höhne einem langen biografischen Interview mit Erika und Ulrich Gregor die Anfänge der „Freunde der Kinemathek“, des Arsenal-Kinos und des „Forums“ der Berlinale. Die detailreichen Ausführungen tragen die bislang nur vereinzelten Information zusammen und heben sie auf ein neues Niveau.

Die „Freunde der deutschen Kinemathek“ waren noch keine zwei Monate alt, als am 25. Mai 1963 die erste Vorführung im Studio der West-Berliner Akademie der Künste stattfand. Der Auftakt war ein langer Abend, bestehend aus zwei Teilen, „um damit die doppelte Zielsetzung des Vereins zum Ausdruck zu bringen“ wie es in der Pressemitteilung hieß. Auf dem Programm standen mit dem Stummfilmklassiker „Das Wachsfigurenkabinett“ von Paul Leni eine Wiederentdeckung aus der Filmgeschichte der Weimarer Republik und fünf zeitgenössische Filme der „Münchener Schule“, also der Unterzeichner des Oberhausener Manifests. Der Abend wurde zum Ausgangspunkt für eine der zentralen Institutionen des künstlerisch interessierten deutschen Kinobetriebs. Sieben Jahre nach diesem ersten Abend gründeten die „Freunde der deutschen Kinemathek“ ihr eigenes Kino: das Arsenal.



Kino, Festival, Archiv. Die Kunst, für gute Filme zu kämpfen. Von Claudia Lenssen und Maike Mia Höhne. Schüren Verlag, Marburg 2023. 248 Seiten, zahlr. Abb., 34 EUR. Bezug: In jeder Buchhandlung ober beim Verlag.

© Filmdienst, 14.8.2023

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