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Florian Neuner – „Asche“ Teil I: Auf Achse + Teil II: Zur Sache (!!!)

Eine Generation tritt ab: Ob Pierre Boulez, Karlheinz Stockhausen, Konrad Boehmer oder Dieter Schnebel – die meisten der die Nachkriegsavantgarde in Darmstadt und anderswo prägenden Komponisten sind inzwischen verstorben.

Es war dies eine Generation, die sowohl die Musik als mit ihr auch die Welt verändern wollte: Heinz-Klaus Metzger, einer ihrer führenden Theoretiker, schrieb: „Was als Musik einst begriffen ward, bricht auseinander.“ Der in Berlin und Wien lebende Schriftsteller Florian Neuner (*1972) spürt in seinem als große Collage angelegten Hörspiel den Biografien dieser Protagonisten eines „heroischen“ Aufbruchs nach. Aus vielen Fragmenten entsteht ein Mosaik, in dem Widersprüche und Brüche nicht kaschiert werden. Auch will es ganz entschlossen nicht den Eindruck erwecken, Lebensläufe ließen sich zu erzählbaren Geschichten runden.

Angelpunkt von „Asche“ ist das Leben eines weniger bekannten Musikers dieser Generation – eines Mannes, der als Komponist von elektronischer Musik innovativ war, dem aber die Widersprüche zwischen Kunst und Lebenspraxis und seine Alkoholsucht zum Verhängnis wurden. Allen seinen Stücken liegt die Tonreihe A-S-C-H-E zugrunde. Die hat auch der österreichische Komponist Christoph Herndler (*1964) in seiner Musik für diese Text- und Klanglandschaft aufgegriffen, die man als Requiem für eine Künstlergeneration verstehen kann.

Teil I: Auf Achse: 

Teil II: Zur Sache:

„Asche“ Von Florian Neuner 

Ein Hörspiel in zwei Teilen
hr 2020 / jeweils 60 Min. / Ursendung

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