Dieses Frühjahr erschien die Autobiografie von Brad Mehldau. Der bedeutende Pianist gibt darin nicht nur tiefe Einblicke in sein Leben, sondern beschreibt detailreich seine musikalische Bildung durch das Hören großer Kollegen. Mit Odilo Clausnitzer.
Als Brad Mehldau 1988, als 18jähriger nach New York kommt, sind viele bedeutende Musiker der 1950-er und 1960-er Jahre noch hautnah live zu erleben. Im Club Bradley’s spielen Piano-Größen wie Tommy Flanagan, Kenny Barron und Cedar Walton in intimstem Rahmen. Von ihnen schaut Mehldau sich aus erster Hand vieles ab: ihre Haltung, ihre Phrasierung, ihre persönlichen Drehs beim Solospiel und ihre Schattierungen beim Begleiten.
Altvordere wie Saxofonist Lou Donaldson plaudern in „Hangs“ nach Konzerten aus dem Nähkästchen. Platten wie Wes Montgomerys „Live At The Half Note“ mit Wynton Kelly gehen in Mehldaus ewigen Zitatenschatz ein.
In seiner Autobiografie beschreibt Brad Mehldau detailreich aus der Innensicht eines Musikern, was ihn begeistert, was er dabei hört und lernt. In der Sendung gibt es, neben Text und Musik von Mehldau, eine Auswahl seines persönlichen Kanons.
© WDR 3, Jazz, 9.5.2023
Countdown | 4:11
Brad Mehldau Trio
My Favorite Things | 3:35
John Coltrane Quartet
If I Had You | 3:30
Art Blakey Quintet
Young Werther | 3:40
Brad Mehldau Trio
The Buzzard Song | 4:06
Miles Davis, Gil Evans
The Gigolo | 3:10
Lee Morgan
No Blues | 5:20
Wes Montgomery, Wynton Kelly
My Man | 4:19
Dizzy Gillespie
Alter Ego | 3:40
Kenny Barron Trio
Past In The Present | 4:53
Joshua Redman Quartet