„Gold-Diggers Sound“ Leon Bridges: Entspannt wie nach einem Happy End
Der US-amerikanische Soulsänger hat gerade sein drittes Album „Gold-Diggers Sound“ veröffentlicht. Von Karl Fluch.
Sein Outfit ist für einen Afroamerikaner ein bisserl ungewöhnlich. Manchmal nämlich kleidet sich Leon Bridges sehr herkunftsloyal. Da sieht der US-amerikanische Soulsänger aus wie der letzte Woche verstorbene Schauspieler Michael K. Williams in der Streaming-Serie Hap and Leonard.about:blank
Die ist in den 1980ern angesiedelt, und Williams spielt darin einen schwulen, schwarzen Vietnamveteranen, der gern Countrymusic hört sowie Cowboyhut und -stiefeln trägt – was schon rein ästhetisch zu gewissen Friktionen mit den Drogendealern in der Nachbarschaft führt, die das gar nicht cool finden.
Leon Bridges ist also eine Erscheinung. Sein Cowboy-Outfit erklärt sich mit seiner Herkunft: Der 32-Jährige ist in Texas aufgewachsen, in Fort Worth. Das bedingt seine Vorliebe für Denim und Kuhhirtenmusik – wobei er natürlich auch anderes trägt. Dann sieht er aus, wie Curtis Mayfield in den 1970ern – nur unauffällig wirkt er nie.
© Der Standard, Kultur, Musik, 15.9.2021