Radiotipps

Hörfunktipps KW 47 Deutschlandfunk, Deutschlandradio Kultur und DRadio Wissen

Montag, 21. November 2016

 

Musik-Panorama  •  21:05 – 22:50 Uhr  •  Deutschlandfunk

a cappella Festival Leipzig 2016

Leipzig und Europa 

Aufnahme vom 20.5.16 aus der Michaeliskirche Leipzig

Am Mikrofon: Klaus Gehrke

Leipzig hat seit jeher einen guten Ruf – nicht nur als international renommierte Messestadt: Seit dem 19. Jahrhundert kamen zahlreiche junge Musiker zum Studium an das von Felix Mendelssohn Bartholdy gegründete Musikkonservatorium, die später weltberühmte Komponisten wurden: Niels Wilhelm Gade, Leoš Janáček oder Edvard Grieg. Wiederum andere berühmte Zeitgenossen wie Carl Reinecke oder Max Reger unterrichteten hier und dirigierten Konzerte im nahen Gewandhaus. Im Auftaktkonzert des diesjährigen a-cappella-Festivals hat sich das Ensemble amarcord am 20. Mai in der Leipziger Michaeliskirche auf Spurensuche zwischen ›Leipzig und Europa‹ begeben.

 

Zeitfragen. Feature  •  19:30 – 20:00 Uhr  •  Deutschlandradio Kultur

Stau, Stress, verlorene Lebenszeit?

Pendlerrepublik Deutschland

Von Georg Gruber

Jeden Morgen das gleiche Bild: Stockender Verkehr und Stau auf den Straßen nicht nur in die großen Ballungszentren Frankfurt, Hamburg, Berlin und München. Millionen Pendler sind täglich auf den Straßen und Schienen der Bundesrepublik unterwegs auf dem Weg zur Arbeit und abends wieder zurück nach Hause. Dazu kommen Tausende, die so weit entfernt von der Familie arbeiten, dass sie sich am Sonntagabend oder Montagmorgen für die ganze Woche verabschieden und ihre Kinder nur am Wochenende sehen. Warum gehört Pendeln heute zum Alltag so vieler Menschen in Deutschland – trotz verlorener Lebenszeit im Stau, Verdruss über verpasste Zuganschlüsse, Termindruck, Dauerstress und der negativen Folgen für Gesundheit, Familiengefüge und Beziehungen? Unterwegs im Land der Pendler.

 

In Concert  •  20:03 – 21:30 Uhr  •  Deutschlandradio Kultur

Lollapalooza Festival

Treptower Park, Berlin

Aufzeichnung vom 10.9.16

New Order

Moderation: Holger Beythien

Es war schon eine kleine Sensation im internationalen Popzirkus, als sich 2015 nach zehn Jahren Pause die britischen Elektropop-Pioniere von New Order – ohne ihren einstigen Bassisten Peter Hook – mit dem Album ›Music Complete‹ und gänzlich neuen Songs zurückmeldeten. Davor hatte sich die Band mit Trennungsspielchen aufgerieben, bis 2013 das Minialbum ›Lost Sirens‹ mit bis dato unveröffentlichten Songs der Welt verkünden sollte: Wir sind noch da! Inzwischen sind New Order, die 1980 aus der New Wave- und Post Punk-Kultband Joy Division hervorgegangen waren und den Grundstein legen sollten für die Musik der Elektro- und Clubszene, tatsächlich wieder da, wenn auch ohne Gründungsmitglied und Bassist Peter Hook. Beim diesjährigen Lollapalooza Festival konnten sie mit Klassikern und Songs aus ›Music Complete‹ einen beeindruckenden Auftritt hinlegen.

 

 

Dienstag, 22. November 2016

 

Sprechstunde  •  10:10 – 11:30 Uhr  •  Deutschlandfunk

Volkskrankheit Kopfschmerz

Wiederkehrende Qual zwischen den Schläfen

Studiogast: Dr. Charly Gaul, Chefarzt der Migräne- und Kopfschmerzklinik Königstein, Generalsekretär der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft e.V.

Am Mikrofon: Carsten Schroeder

In Deutschland leiden mehr als die Hälfte aller Menschen unter gelegentlichen oder chronischen Kopfschmerzen. Spannungskopfschmerz und Migräne sind die häufigsten Formen, sie machen rund 90 Prozent aller Erkrankungen aus. Oft treten die verschiedenen Formen aber auch kombiniert auf. So leiden zum Beispiel einige Migränepatienten zusätzlich an Spannungskopfschmerzen. Länger anhaltende Kopfschmerzen können die Gesundheit und das Leben der Betroffenen schwer belasten, nicht selten führen sie zu einer Behinderung.

Hörertel.: 00800.4464 4464

sprechstunde@deutschlandfunk.de

 

Alte Musik  •  22:00 – 22:30 Uhr  •  Deutschlandradio Kultur

Bravo Figaro!

Die Uraufführung von Gioacchino Rossinis Oper ›Il Barbiere di Siviglia‹ vor 200 Jahren

Von Sabine Radermacher

Die Uraufführung von Gioacchino Rossinis Oper ›Il Barbiere di Siviglia‹ vor 200 Jahren war ein absolutes Fiasko. Libretto um Libretto hatte die römische Zensur 1816 abgelehnt, sodass dem 24-jährigen Rossini schließlich keine vier Wochen für Komposition und Einstudierung von ›Il Barbiere di Siviglia ovvero L’inutile precauzione‹ (Der Barbier von Sevilla oder Die nutzlose Vorsicht) blieben, während die Intrigenmaschinerie der Ewigen Stadt offenbar auf Hochtouren lief. Die Uraufführung am 20. Februar 1816 im Teatro di Torre Argentina in Rom ging jedenfalls so gründlich schief, dass zwischenzeitlich sogar der Vorhang unter Buhrufen des Publikums geschlossen wurde. Aber schon die Repliken gaben Rossinis turbulenter Opera buffa Recht und sein zungenfertiger Barbier konnte bald auf eine Weltkarriere und Fans vom Format eines Stendhal oder Ludwig van Beethoven verweisen.

 

 

Mittwoch, 23. November 2016

 

Querköpfe  •  21:05 – 22:00 Uhr  •  Deutschlandfunk

Kabarett, Comedy & schräge Lieder

Zymnych beste Freunde

Jan Philipp Zymny und sein humoristisches Breitband-Angebot

Von Luigi Lauer 

Im Frühjahr wurde der Jurypreis des Prix Pantheon an Jan Philipp Zymny verliehen. ›Frühreif & Verdorben‹ heißt die Kategorie, in der Zymny ausgezeichnet wurde, und selten traf das so den Punkt. Der Autor und Kabarettist aus Wuppertal ist gerade mal 23 Jahre alt, wurde bereits vor vier Jahren Deutscher Poetry-Slam-Vizemeister, dann noch zweimal Meister. Da hatte er sein erstes Kabarett-Vollprogramm auch schon fertig. Früher reif geht nicht. Und Verderbtheit demonstriert Zymny schon gleich zu Beginn seiner Aufführungen: »Ihr werdet heute Abend nichts lernen und geht im besten Falle dümmer nach Hause, als ihr hergekommen seid.« Zymny mischt Absurdes mit Quatsch und ›Zymnismus‹, stellt hintersinnige Wortspielereien neben logisch-strukturierten Unfug und paart aberwitzige Dialoge mit Surrealem oder Gesellschaftskritischem.

 

Hörspiel  •  21:30 – 22:30 Uhr  •  Deutschlandradio Kultur

Die Eichhörnchen

Von Karl-Heinz Bölling

Regie: Heinz von Cramer

Mit Hille Darjes, Horst Bollmann, Astrid Meyerfeldt, Reinhard Firchow

Ton: Thomas Monnerjahn

DKultur 2005/53’55

Es treten auf: Doris und Karl, Fritz und Monika sowie diverse Eichhörnchen, diese allerdings unhörbar. Sie geistern mal als Idee im Kopf von Doris herum und tauchen dann in ihren Texten auf, die sie über den Eichhörnchentick ihres Mannes Karl schreibt. Karl wiederum schreibt darüber, wie seine Frau über Eichhörnchen schreibt. Karl: »Das Ende deines Stückes sehe ich klar vor Augen, liebe Doris! Weil Fritz keine Schusswaffe hat, falle ich von einem hohen Baum auf der Jagd nach einem Eichhörnchen, darauf läuft das Ganze doch hinaus.«

 

 

Donnerstag, 24. November 2016

 

Marktplatz  •  10:10 – 11:30 Uhr  •  Deutschlandfunk

Endspurt mit Augenmaß

Der Wechsel der Kfz-Versicherung

Am Mikrofon: Günter Hetzke

Die Kündigungssaison für die Autoversicherung läuft aus: Wer 2017 zu einem günstigen Kfz-Versicherer wechseln will, muss die alte Police in aller Regel bis zum 30. November kündigen. Wie viel Geld können Autobesitzer mit der Wahl des richtigen Versicherungsanbieters sparen? Welche Kriterien bestimmen die Kosten für eine Autoversicherung? Was macht einen guten Versicherungsschutz aus? Was ist von neuen Angeboten zu halten, wie dem Telematik-Tarif, durch den umsichtiges Autofahren belohnt wird? Wo finde ich Informationen und Hilfe vor einem Wechsel und wer hilft, falls es nach dem Wechsel Ärger mit dem Versicherer gibt? Über diese und weitere Fragen informiert Günter Hetzke im heutigen ›Marktplatz‹ im Gespräch mit Experten. Fragen und Anregungen von Hörerinnen und Hörern sind wie immer willkommen.

Hörertel.: 00800.4464 4464

marktplatz@deutschlandfunk.de

 

JazzFacts  •  21:05 – 22:00 Uhr  •  Deutschlandfunk

Romantiker mit Bodenhaftung

Der Saxofonist Evgeny Ring

Von Bert Noglik 

Mit seiner Musik reflektiert er eigene Gemütszustände ebenso wie seinen sozialen Beziehungsreichtum. Wenn er sich auf den amerikanischen Jazz bezieht, so spiegeln sich in seinem Spiel immer auch biografische Erfahrungen. Evgeny Ring, geboren 1987 in Rostow am Don, besuchte dort als Heranwachsender die in ihrer Art für Russland einmalige Children’s Jazz School und entschied sich dann 2007 für ein Jazzstudium an der Leipziger Musikhochschule. Zu seinen Lehrern zählten u. a. Johannes Enders, Richie Beirach und David Liebman. Eine musikalische Heimat fand Evgeny Ring in dem von ihm formierten Quartett, das bereits zwei viel beachtete Alben vorgelegt hat.

 

 

Freitag, 25. November 2016

 

Das Feature  •  20:10 – 21:00 Uhr  •  Deutschlandfunk

Totleben

Eine russische Insel, die es nicht gibt

Von Paula Schneider

Regie: Wolfgang Rindfleisch

DLF 2012

Düstere Gewölbe, Kammern, Tunnel, 1000 Meter lang. Darüber zugewucherte Treppen, Geschützterrassen, Fensterluken in dickem Beton. Ringsum wassergrauer Horizont. Eine Festung, eine Insel – Totleben. Fast unbekannt selbst im nahen St. Petersburg. Ein Verteidigungsfort nach dem anderen war gebaut worden seit der Stadtgründung, künstliche Inseln aus Holz und Granit, immer weiter in den Finnischen Meerbusen hinaus. Fort Totleben war die letzte. Als wäre der Name ein Fluch, verschwand die Insel mehrfach von den Karten, zog Legenden an und Leidenschaften. Einen Maler, der seit frühester Kindheit das verbotene Eiland liebte und sein einziger Beschützer ist. Oder einen deutschen Abenteurer, der Leningrad als Erster ein Joint Venture anbot und später, als Rache für staatlich eingefrorene Konten, die Insel mit Trockeneis besetzte.

 

Konzert  •  20:03 – 22:00 Uhr  •  Deutschlandradio Kultur

Konzertsaal Die Glocke, Bremen

Aufzeichnung vom 3.11.16

Es ist die ungemeine Präzision, die fasziniert, die Energie des Spiels, die überwältigt, und dann ist der Klang dieses Orchesters so transparent und farbenreich. Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen könnte immer gleichzeitig in Amerika oder Japan spielen, das Abonnement in Bremen bedienen und sich eine Stippvisite bei einem der großen europäischen Festivals gönnen. Angebot und Nachfrage klaffen auf erfreuliche Weise auseinander. Das Orchester ist sein eigenes Unternehmen, jeder Musiker ist Gesellschafter – ein Strukturmodell, das direkte Teilhabe bedeutet und jeden Einzelnen motiviert. Solist des Abends ist Christian Tetzlaff, gerade 50 geworden und einer der bedeutendsten Geiger der Welt. Man kennt sich, vertraut sich und schätzt sich. Christian Tetzlaff wird die Orchesterwerke als Konzertmeister leiten. Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen ist Orchester des Jahres von Deutschlandradio Kultur.

 

Samstag, 26. November 2016

 

Studio LCB  •  20:05 – 22:00 Uhr  •  Deutschlandfunk

Wilhelm Raabe-Literaturpreis 2016

Dokumentation des vom Deutschlandfunk und der Stadt Braunschweig vergebenen Wilhelm Raabe-Literaturpreises 2016

Lesung und Gespräch mit dem Preisträger Heinz Strunk

Der mit 30 000 Euro dotierte Wilhelm Raabe-Literaturpreis, gestiftet von der Stadt Braunschweig und Deutschlandfunk, geht an Heinz Strunk für seinen Roman ›Der goldene Handschuh‹ (erschienen 2016 im Rowohlt Verlag). Der Oberbürgermeister der Stadt Braunschweig, Ulrich Markurth, und der Intendant von Deutschlandradio, Dr. Willi Steul, stimmten dem Vorschlag der Jury zu. Markurth und Steul überreichten Heinz Strunk den Wilhelm Raabe-Literaturpreis 2016 am 6. November im Rahmen eines Matinee-Festaktes im Kleinen Haus des Braunschweiger Staatstheaters. Der Wilhelm Raabe-Literaturpreis wird jährlich vergeben und würdigt einen aktuellen, zeitgenössischen Roman.

 

Lange Nacht  •  00:05 – 03:00 Uhr  •  Deutschlandradio Kultur

Im Bann der Wildnis

Eine Lange Nacht über Jack London

Von Christian Blees

Regie: Klaus-Michael Klingsporn

»Ich kann Hungern nicht vertragen«, soll Jack London (1876–1916) einmal gesagt haben. Dem aus ärmlichen Verhältnissen stammenden, später weltberühmten Autor (›Der Seewolf‹) blieb daher zunächst nichts anderes übrig, als sich bereits in jungen Jahren in allen möglichen Berufen zu verdingen – unter anderem als Zeitungsjunge, Arbeiter in einer Konservenfabrik oder Matrose auf einem Robbenfänger. Diverse Versuche, parallel dazu eine Karriere als Autor zu starten, scheiterten zunächst eher kläglich. Erst 1903 gelang London mit ›Der Ruf der Wildnis‹ der Durchbruch als Schriftsteller. Aus Anlass seines 100. Todestages am 22. November erinnert die ›Lange Nacht‹ an einen Autor, der in manchen Büchern seine sozialistische Grundhaltung mit aus heutiger Sicht eigenwilligen, jedoch zeittypischen sozialdarwinistischen Ansichten vermischte. Die ›Lange Nacht‹ wird ab23:05 auch im Deutschlandfunk gesendet.

 

 

Sonntag, 27. November 2016

 

Rock et cetera  •  15:05 – 16:00 Uhr  •  Deutschlandfunk

Lange Reise von laut zu leise

Die schwedische Band Katatonia

Von Fabian Elsäßer

Jonas Renkse war einmal ein übler Schreihals – so lange, bis der schwedische Sänger und Gitarrist ernsthafte Schwierigkeiten mit seinen Stimmbändern bekam. Nicht nur deswegen entfernte sich seine Band Katatonia im Laufe der Zeit weg vom sogenannten Death Metal. Fast 25 Jahre nach Bandgründung stehen Katatonia nunmehr für melodischen Rock mit fast schon zartem, in sich gekehrtem Gesang. Die Gitarren kommen zwar ausgiebig zu Wort, aber sie halten keine Monologe mehr. Die vorläufig letzte Evolutionsstufe dieser Entwicklung bildet das zehnte Katatonia-Album ›The Fall of Hearts‹, das 2016 erschienen ist.

 

Kakadu  •  08:05 – 09:00 Uhr  •  Deutschlandradio Kultur

Kakadus Reisen

Auf zum Jubiläum!

Kakadu besucht den Dresdner Kreuzchor

Moderation: Ulrike Jährling

Mit seiner 800-jährigen Geschichte ist der Dresdner Kreuzchor nicht nur einer der ältesten, sondern auch einer der berühmtesten Knabenchöre der Welt. 125 kleine Jungen, große Knaben und junge Männer, die in Dresden, Tokio oder Salzburg, vor Kirchenbesuchern und Präsidenten, in Schlossparks und Opernhäusern auftreten und mit ihrem Gesang berühren. Wenn die Sänger nicht auf Konzertreise unterwegs sind, wohnen sie alle gemeinsam im Alumnat, dem choreigenen Internat. Dort gehen die Jungen auch zur Schule. Der Dresdner Kreuzchor verkörpert mit seiner Tradition des liturgischen Gesangs den besonderen Dreiklang von Glauben, Musik und Erziehung. Sicherlich ein Grund der UNESCO, gerade diese Chortradition in ihr Verzeichnis immaterieller Kulturgüter aufzunehmen. Das 800-jährige Jubiläum ist für Kakadu der Anlass, diesen einzigartigen Chor zu besuchen und näher kennenzulernen.

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