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„Im August ein See“ Hörspiel von Jürgen Becker

Jörn hat es nicht leicht mit den Frauen. Er war mit Grit und Ellen verheiratet und mit Thessy befreundet, er kommt und geht. Hörspiel aus dem Jahr 1982 mit der Musik von Herbert Grönemeyer.

Nach 13 Jahren hatte Jörns Mutter seinen Vater verlassen, wegen eines großen blonden Mannes mit einer Ziehharmonika. Dann wollte sie zurück, doch Rob hatte sich verweigert, er war ja auch neu verheiratet. Danach hielt sich die Mutter noch eine Weile bei Freunden auf, aber einmal ging sie dort in den See und kam nie wieder; sie konnte nicht schwimmen. Jörn, elfjährig damals, hat dies alles nie überwinden können.
Jürgen Beckers verhaltenes Hörspiel trifft Stimmungen durch die Genauigkeit der Details. Rückblenden, Gespräche über einen abwesenden Dritten und ein ständiges Aneinandervorbeireden lassen ein Geflecht an Beobachtungen und Gefühlen entstehen, das die Möglichkeiten und Unmöglichkeiten zwischenmenschlicher Beziehungen als Nachwirkung kindlicher Erfahrungen zeigt.



Im August ein See
Von Jürgen Becker
Regie: Jürgen Flimm
Mit: Hans Christian Rudolph, Jan Mehrländer, Ingrid Andree, Peter Lehmbruck, Susanne Lothar, Guilietta Odermatt, Silvia Fenz, Wolf-Dietrich Sprenger, Brigitte Drummer
Komposition: Herbert Grönemeyer
Ton und Technik: Franz-Peter Esser, Elke Velten
Produktion: WDR/SWF 1982


Jürgen Becker,1932 in Köln geboren, leitete von 1974 bis 1993 die Hörspielabteilung des Deutschlandfunks. 2022 erschien, neben der Gesamtausgabe seiner Gedichte, der Lyrikband „Die Rückkehr der Gewohnheiten“. Für sein literarisches Werk erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, darunter für seine Hörspielarbeit 2013 den Günther-Eich-Preis, 2014 den Georg-Büchner-Preis. Sein jüngstes Hörspiel „Erzählen, wie es weitergeht“ wurde im Februar 2024 im Deutschlandfunk ausgestrahlt.

© Deutschlandfunk, Hörspiel, 17.8.2024

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