Erneuerbare Energien, steigende Preise, Angst vor dem Blackout – Elektrizität ist heute weniger selbstverständlich als noch vor ein paar Jahren. Zeit, in die Geschichte des Stroms einzutauchen: vor 150 Jahren revolutioniere er alles. Von Günther Wessel.
Zwischen 1880 und 1920 zog die Elektrizität, zunächst in die Großstädte und etwas später auch in den ländlichen Raum ein: Und es ward Licht. Die Pariser Weltausstellung 1900 prunkte mit einem über und über illuminierten „Palast der Elektrizität“, und der Scientific American schrieb im selben Jahr: „Das Publikum ist der Auffassung, wenn es irgendetwas unter der Sonne gibt, das Elektrizität nicht zu tun vermag, ist es nicht wert, überhaupt getan zu werden.“
Elektrizität und Moderne wurden gleichgesetzt: Sie ermöglichte Kino und Varieté und die Ausweitung der Arbeit, da Fabrikanlagen nun durchgehend beleuchtet waren. Sie erleichterte diese auch – Maschinen konnten immer mehr – und sie schuf Zukunft: In der frühen Sowjetunion wurde der Kommunismus als Sowjetmacht plus Elektrifizierung des gesamten Landes definiert.
Die Entwicklung der modernen Gesellschaft ist ohne Elektrizität nicht denkbar. Bis heute steigt der Bedarf immer weiter. Eine Geschichte der Elektrifizierung – vom Blitze schleudernden Gott bis zur Fotovoltaik.
Im rasenden Strom – Wie die Elektrifizierung unser Leben verändert
Von: Günther Wessel
Redaktion im WDR: Johanna Tirnthal/Adrian Winkler
Produktion: DLF Kultur 2022
© WDR 3, Kulturfeature, 15.4.2023