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intellectures: In Haruki Murakamis Reich des Un(ter)bewussten

Von Thomas Hummitzsch. Sechs Jahre nach seinem letzten Roman legt Haruki Murakami ein dunkel leuchtendes Alterswerk vor. Pünktlich zu seinem 75. Geburtstag erscheint heute sein neuer verblüffender Roman »Die Stadt und ihre ungewisse Mauer«.

»Ich habe mir das Paradies immer als eine Art Bibliothek vorgestellt«, soll der argentinische Meister der Fantastik Jorge Luis Borges einmal gesagt haben. Folgerichtig spielen Bibliotheken in seinem Werk eine zentrale Rolle. »Die Bibliothek von Babel« ist nicht nur eine seiner berühmtesten Erzählungen (und Teil des »Fiktionen«-Bandes), sondern auch der Titel einer von ihm herausgegebenen und in der Edition Büchergilde erschienenen Buchreihe fantastischer Literatur.

Leider ist nicht übermittelt, ob der 1986 in Genf verstorbene Argentinier in seinen letzten Lebensjahren Notiz von einem jungen japanischen Autor namens Haruki Murakami genommen hat. Wenn doch, wäre es interessant zu erfahren, ob Borges damals schon eine Ahnung hatte, dass sich im fernen Japan einer aufmacht, seine Nachfolge anzutreten.



© intellectures, 12.1.2024

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