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Jack Kerouac – Pionier der Beat Generation: „Abhauen, losgehen und nie anhalten“

Mit dem Roman „On the Road“ schuf Jack Kerouac das Schlüsselwerk für das Lebensgefühl einer ganzen Generation. Der Schriftsteller war eine der Symbolfiguren der amerikanischen Gegenkultur. Am 12. März 1922 wurde er geboren. Von Daniel Guthmann und Joachim Palutzki.

Er war der fantasiebegabteste und kreativste Schriftsteller, dem ich je begegnet bin“, sagte der amerikanische Autor John Clellon Holmes über Jack Kerouac. Als dessen berühmtestes Buch „On the Road“ 1957 in den USA erscheint, bedeutet das einen Wendepunkt im Leben des damals 35-jährigen Schriftstellers.

Popstar der Literatur

Nach Jahren großer literarischer Produktivität als noch wenig bekannter Autor wird Kerouac über Nacht zum ersten Popstar der Literatur der Nachkriegszeit. Durch Auftritte und Lesungen in dem neuen Format der Fernsehtalkshows wird der eher schüchterne Schriftsteller als „King of the Beats“ einem Millionenpublikum vorgestellt.„Er war der Star unter den Literaten. Die Leute wollten ihm die Hand schütteln, wollten ihm begegnen, wollten ihn antatschen, und er hat nur den Kopf geschüttelt und kam überhaupt nicht klar mit diesem plötzlichen Ruhm, damit hatte er nicht gerechnet“, erzählt der Schweizer Autor Nicola Bardola, der zum 100. Geburtstag von Kerouac die erste deutschsprachige Biografie des amerikanischen Schriftstellers veröffentlicht hat. Und er ergänzt: „Für mich war Jack Kerouac nie weg vom Fenster, er war immer präsent. Und sein Manifest der Gegenkultur, ‚On the Road‘, altert unfassbar gut und dient jeder Jugendrevolte immer wieder als Vorlage, wie man sich gegen das Establishment wenden kann.“




© Deutschlandfunk Kultur, Zeitfragen, 11.2.2022

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