Nachhören

Klangkunst: „Limitless Potential“ Von Jennifer Walshe und Jon Leidecker

Künstliche Intelligenz kann zuhören: Von der Tonhöhenkorrektur bis zum Emotionsmanagement prägt sie zunehmend unseren akustischen Alltag. Jennifer Walshe und Jon Leidecker komponieren mit den neuesten Tools aus dem Silicon Valley.

Im Silicon Valley entfaltet der Überwachungskapitalismus ganz eigene Visionen für die Zukunft der Menschheit: Chatbots nehmen es uns ab, Fremden gegenüber höflich zu sein. Und Unternehmer erhalten die Möglichkeit, ihren Profit auf Kosten der Musikwelt zu maximieren. Im Zeitalter der künstlichen Intelligenz lernen Maschinen nicht nur rechnen und denken – sie sollen auch zuhören können. Die dafür entwickelten Softwarebausteine nutzen die Komponistin Jennifer Walshe und der Elektronikmusiker Jon Leidecker für ein hintergründiges Spiel mit der künstlichen Intelligenz. Sie erforschen und hinterfragen das „machine listening“ von der automatischen Tonhöhenkorrektur bis zur emotionalen Bindung an neuronale Netzwerke.

„Limitless Potential“ Ursendung
Von Jennifer Walshe und Jon Leidecker
Mit Beiträgen von Style Kincaid, Arthur Chen, Anna Devin und John Hess
Produktion: Deutschlandfunk Kultur 2020
Länge: 54’30

© Deutschlandfunk Kultur , Klangkunst, 16.10.2020

Jennifer Walshe, 1974 in Dublin, Irland geboren, ist Vokalistin und Komponistin. Sie studierte Komposition bei John Maxwell Geddes in Glasgow und promovierte 2002 in Komposition an der Northwestern University in Chicago. Zahlreiche Auszeichnungen und Stipendien, darunter der Kranichsteiner Musikpreis und Einladungen zu den Internationalen Ferienkursen für Neue Musik in Darmstadt (2000) und dem Residenzprogramm der Akademie Schloss Solitude in Stuttgart (2003-2004). Sie war Stipendiatin des DAAD Berliner Künstlerprogramm (2004-2005), der Foundation for Contemporary Art in New York (2007) und des Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur (2008). Walshe lehrt an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst, Stuttgart.

Jon Leidecker aka Wobbly lebt in San Francisco und ist seit Mitte der Achtziger Jahre in der elektronischen Musik aktiv. Er arbeitete mit zahlreichen Bands und Künstler*innen, darunter Negativland, Thurston Moore Ensemble, Dieter Moebius & Tim Story, Laetitia Sonami, Matmos, People Like Us, Zeena Parkins, Fred Frith, Tania Chen, Thomas Dimuzio, The Freddy McGuire Show und Sagan. 2008 erhielt er den Auftrag des Museums für zeitgenössische Kunst in Barcelona für einen neunstündigen Podcast über die Geschichte der Collage und des Samplings. 2015 übernahm er die renommierte Radiosendung „Over the Edge“ auf KPFA FM, in der live Radiocollagen gemischt werden.


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