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Porträt der Komponistin Huihui Cheng

Die 1985 geborene Huihui Cheng (程慧惠) besuchte eine Oberschule für musikalisch Hochbegabte und gewann bereits im Alter von 17 Jahren ihren ersten Kompositionspreis (mit der Klaviersuite Das Spiel der Töne beim Yanhuang Kompositionswettbewerb, 2002).

Von Johann Jahn

Ihre Studienzeit verbrachte sie zunächst in ihrer Geburtsstadt Beijing, wo sie am Central Conservatory of Music ihr Studium mit dem Bachelor und Master abschloss – nicht ohne während dieser Zeit bereits mehrere Ihrer Kompositionen zur Aufführung zu bringen: 2007 gewann sie den Kompositionswettbewerb „Con Tempo – Junge Kammermusik China“ mit dem Klaviertrio Wellengekräusel. Ihr Interesse an Deutschland und an deutscher Musik, das sich in den Titeln vieler ihrer Werke spiegelt, vertiefte sie in ihrer Promotion über den Komponisten Helmut Lachenmann. Nach ihrem Studienabschluss ging Cheng 2010 nach Deutschland und begann eine Solistenklasse an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart. Neben ihrer Kompositionstätigkeit engagiert sie sich dort auch im echtzeitEnsemble, dem studentischen „Hausorchester“ für Neue Musik. Cheng verwendet in einigen ihrer Kompositionen chinesische Instrumente, wie zum Beispiel die Pipa (Laute) oder die Qin (Zither); gerne experimentiert sie auch mit elektronischen Klängen und unterschiedlichen Gesangsregistern. Beim Isang Yun International Composition Prize 2011 wurde ihr Stück Shining für großes Orchester ausgezeichnet: Durch fortwährende gleitende Veränderungen der Tonhöhe im gesamten Ensemble und auf allen Ebenen, oft im mikrotonalen Bereich, lotet Cheng in Shining die zahllosen Klangbeziehungen aus, die das Glissando-Spiel ermöglicht.

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© Text: Goethe Institut, Musiksendung: BR Klassik, Horizonte, 15.10.2020

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