„Malina“ Hörspiel nach einen Roman von Ingeborg Bachmann

„Es war Mord“. Mit diesem berühmt gewordenen Satz endet der rätselhafte Liebesroman von Ingeborg Bachmann, der in einer meisterhaften Komposition aus inneren Monologen, Märchen, Briefen, fiktiven Dialogen und Telefonaten von einer ungewöhnlichen Dreiecksgeschichte erzählt.

Das weibliche, namenlose Ich lebt mit ihrem Mann Malina, liebt aber Ivan – der diese Liebe nicht gleichermaßen erwidert. Ivan wird zum heiligen Fluchtpunkt, und das Telefon, oft das einzige Mittel zur Kommunikation mit der Außenwelt, wird zum quälenden Altar ihrer taumelnden Sehnsucht. Unter dem Einfluss von Tabletten, Angstzuständen und Schlaflosigkeit vermischt sich ihr Erleben mit zahlreichen (Alb-)träumen – eine omnipotente Vaterfigur taucht darin auf, die in wechselnden Kostümen als KZ-Schlächter und Tochtermörder das weibliche Ich immerzu vernichten will. Innere Schauplätze verschmelzen zunehmend mit äußeren Erscheinungen; ein Vexierspiel aus Missbrauch, historischer Schuld und seelischer Zerstörung entsteht.

Bis heute ist „Malina“ eine leidenschaftliche Beschwörung der Unmöglichkeit der Liebe und ein Zeugnis weiblicher Identitätssuche in der Beziehung zu Männern. Nicht umsonst schrieb Elfriede Jelinek, Ingeborg Bachmann sei die erste Frau, die mit „radikal poetischen Mitteln das Weiterwirken des Krieges, der Folter, der Vernichtung in der Gesellschaft, in den Beziehungen zwischen Mann und Frau beschrieben hat.“

Teil 1
Teil 2

„Hörspiel“ Malina von Ingeborg Bachmann

Mit Nina Kunzendorf in der Hauptrolle

Hörspielbearbeitung & Regie: Bernadette Sonnenbichler

Musik: Martina Eisenreich

hr/DAV 2020

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