Musik aus meinem PostfachMusiktipps

Mouvement: Gidon Kremer und die Kremerata Baltica

Am 27. Februar feierte der Violinist Gidon Kremer seinen 75. Geburtstag. Musik mit ihm und dem jungen Orchester Kremerata Baltica. Von Nike Keisinger .

Der Geiger Gidon Kremer ist ein Suchender, keiner, der sich mit den gewohnten Ritualen des Musikbetriebs zufrieden gibt. Immer wieder spürt er Neues auf und interpretiert Altbekanntes mit ungewohnten Klangvorstellungen. Er ist ein Musiker, der viel für die zeitgenössische Musik getan hat und noch immer tut – beispielsweise hat er entscheidend dazu beigetragen, dass etwa die scheue und bescheidene russische Komponistin Sofia Gubaidulina seit den 80er Jahren im Westen allmählich bekannt wurde. Ob er Komponist:innen zu neuen Werken anregt oder ob er zu Unrecht vernachlässigte Musik aufspürt – alles, was Kremer anpackt, wird zu einem intensiven Erlebnis, jede Note wird mit Spannung aufgeladen.

Für seine Funde und Experimente hat sich Gidon Kremer ein kleines Laboratorium und Musiker-Mekka eingerichtet – das Kammermusikfest Lockenhaus. 1981 hat er es gegründet, in einem 2000-Seelen-Ort im österreichischen Burgenland, um dort mit seinen Freund:innen und Kolleg:innen Musik zu studieren, zu proben, aufzuführen und zu leben. Mit der Kremerata Baltica steht ihm ein junges, hochmotiviertes Orchester zur Seite, mit dem er eine Vielzahl von Aufnahmen und Auftritten realisiert hat.



Victor Kissine
Barcarola für Violine, Streichorchester und Perkussion

Sofia Gubaidulina
Die Leier des Orpheus für Violine, Schlagzeug und Streichorchester

Mieczyslaw Weinberg
Sinfonie für Streichorchester Nr. 10 op. 98

© SR 2, Mouvement, 24.2.2022

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert