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Musik und Fragen zur Person: Der Filmemacher Thomas Heise im Gespräch

„Wozu denn über diese Leute einen Film?“ Dieser Titel seiner ersten Dokumentation von 1980 könnte auch als Motto über der Vita von Thomas Heise stehen. Immer wieder hat er seine Kamera genau da hingerichtet, wo alle anderen wegschauten. Im Gespräch mit Tanja Runow.

Seit 1982 ist Thomas Heise, geboren 1955 als Sohn des Philosophieprofessors Wolfgang Heise und der Germanistin Rosemarie Heise, als Dokumentarfilmer, Autor und Theaterregisseur aktiv. Seine ersten Filme gelangten in der DDR jedoch nicht zur Aufführung. Erst nach der Wende wurden diese frühen Werke bekannt.

Es entstanden neue, zum Teil viel diskutierte Arbeiten wie „Stau – Jetzt geht’s los“ (1992) über die rechtsradikale Jugendszene in Halle an der Saale. Zwischenzeitlich inszenierte Heise auch am Berliner Ensemble (1993 bis 1998). Zuletzt erschienen von ihm die Filme „Städtebewohner“ (2014), ein Alltagsporträt junger Gefängnisinsassen in Mexico City. Und „Heimat ist ein Raum aus Zeit“ (2019), ein Mammutwerk, in dem er den Blick auf die eigene Familie und damit auch auf 100 Jahre deutscher Geschichte richtet. 2019 wurde er dafür mit dem Deutschen Dokumentarfilmpreis ausgezeichnet.

Thomas Heise ist Professor für Kunst und Film an der Akademie der bildenden Künste Wien.



© Deutschlandfunk, Musik und Fragen zur Person, 9.2.2020

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